Ukraine: „Öffentliche Meinung wird von vielen Seiten beeinflusst“

[Florian Rötzer] Das vom Ausland finanzierte Projekt StopFake.org wurde bereits 2014 gegründet.

Telepolis-Autor Harald Neuber über seine Recherche in der Ukraine, westliche Medienpolitik und die Probleme der freien Presse

Nach einer Recherchereise in die ukrainische Hauptstadt Kiew schreiben Sie, dass „keines der jungen Medienprojekte in der Ukraine ohne Finanzhilfen aus dem Westen auskommt“. Was sind das für Medien und wie kommen Sie zu dieser These?

Harald Neuber: Nach dem Maidan-Aufstand gegen die Regierung von Wiktor Janukowitsch Ende 2013 sind einige neue Medien entstanden, die ihren Ursprung in der Protestbewegung haben. Das sind die vor allem auf lokaler Ebene wichtigen Printmedien, Onlinemedien, Radiostationen und sogar ein Fernsehsender. Vor Ort konnte ich mit Vertretern einiger dieser Medien sprechen und fand heraus: Ausnahmslos alle werden maßgeblich von den USA, der EU oder EU-Mitgliedsstaaten finanziert und vertreten prowestliche Positionen.

Und weshalb ist Ihnen das wichtig?

Harald Neuber: Weil bei uns viel über den medialen Einfluss Russlands gesprochen wird. Das ist ja auch richtig, denn Moskau verfolgt ja ganz offensichtlich eine Medienstrategie im Westen, auch in Deutschland mit „RT Deutsch“ und deutschsprachigen Agenturangeboten. Mich hat aber etwas anderes interessiert: In der Ukraine versagen Staat und Privatmedien dabei, die demokratische Funktion der Presse zu gewährleisten. Die Privatmedien sind weithin Instrumente von Oligarchen und der Staat ist nicht präsent oder versucht Einfluss zu nehmen. In dieser Situation treten westliche Staaten quasi als dritte Macht auf …

… und könnten doch tatsächlich Bewegung in die Medienlandschaft bringen.

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