Ukraine lässt keine Journalisten zur WM

Kiew weigert sich, ukrainische Journalisten zur Fußball-Weltmeisterschaft in Russland zu akkreditieren. Eine entsprechende Benachrichtigung seitens des Ukrainischen Fußballverbandes FFU wurde offenbar bereits bei der FIFA eingereicht. Außerdem wird die Ukraine keine Tickets für das Turnier bestellen.

„Der ukrainische Fußballverband bestätigt hiermit offiziell, dass er die einheimischen Journalisten nicht akkreditieren wird, um die WM abzudecken, die vom 14. Juni bis 15. Juli 2018 in Russland stattfindet“, hieß es in einer Erklärung des Verbandes. „Außerdem hat die FFU ihre Quote für den Kauf von Tickets für die WM 2018 abgelehnt“, fügte der Pressedienst ergänzend hinzu. Laut der Veröffentlichung verweigert FFU die Akkreditierung unter dem Vorwand von „Sicherheitsgründen“.

Noch kurz zuvor hatte der Vizepräsident der FFU, Igor Kochetow, Berichte über die Verweigerung der Ukrainischen Fußballunion dementiert. „Das ist das erste Mal, dass ich davon gehört habe. Ich weiß genau, dass ukrainische Journalisten die Akkreditierung nicht verweigert wurde. Was für ein Unsinn“, sagte Kochetow aufgrund eines diesbezüglichen Berichts von Eurosport. Inzwischen wurde der Weltfußballverband FIFA offenbar gegenteilig informiert. Die betroffenen Journalisten hätten erst danach erfahren, dass sie bei der Verteilung der Pressekarten nicht berücksichtigt werden.

„Russland wird die Sicherheit der ukrainischen Journalisten sowie der Journalisten aus anderen Ländern gewährleisten, die bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018 tätig sein werden“, sagte Alexei Sorokin, der Vorsitzende des Organisationskomitees des Projekts Russia-2018, gegenüber der Nachrichtenagentur Tass zu dem Vorhaben Kiews. Artjom Frankow, ein Mitglied des Exekutivkomitees der ukrainischen Föderation, bekräftigte daraufhin wiederholt, dass die Entscheidung auf Sicherheitsbedenken beruhe.

Frankow räumte jedoch ein, dass ukrainische Journalisten jederzeit durch die FIFA oder Russland als Gastgeber akkreditiert werden könnten. Dem Organisationskomitee-Vorsitzenden ist die Angelegenheit ohnehin ein Rätsel. „Es ist eine seltsame Situation, denn nur die FIFA befasst sich mit Akkreditierungsfragen“, sagte Sorokin. „Es ist unmöglich, Sicherheit auf selektive Art und Weise zu gewährleisten, aus ethnischen oder anderen Gründen“, fügte er hinzu.

„Die Sicherheit aller wird gewährleistet sein – seien es Teilnehmer, Fans oder Journalisten“, bekräftigte Alexei Sorokin noch einmal. Als teilnehmendes sportliches Aushängeschild der Ukraine ist deren Fußball-Nationalmannschaft sowieso nicht bei der Endrunde der WM in Russland vertreten. Die Ukraine erreichte in ihrer Qualifikationsgruppe zu dem Turnier hinter Island und Kroatien lediglich den dritten Platz.

[mb/russland.NEWS]

 

 

 

 

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