Kirill Timoschenko, der stellvertretende Leiter des Büros des Präsidenten der Ukraine, hat verkündet, dass das bisher geschlossene Gebiet um das havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl touristisch ausgebaut werden soll. Die Hauptstraßen in der Sperrzone von Tschernobyl sollen ausgebaut werden und es gibt Pläne, einen modernen Kontrollpunkt mit einem Museum zu bauen und Erholungsmöglichkeiten zu schaffen.
„Die Ukraine arbeitet daran, dass dieses Gebiet kein Ort des Vergessens, sondern ein Punkt der Entwicklung wird. Das erste Solarkraftwerk Solar Tschernobyl arbeitet bereits in der Tschernobyl-Zone, und es gibt Möglichkeiten, neue ähnliche Unternehmen zu schaffen und es gibt hier ein großes Potenzial für Forschungsexpeditionen“, schrieb Timoschenko am Montag auf Facebook nach der Voreröffnung der Multimedia-Ausstellung „Tschernobyl. Journey“ im Pavillon 1 des Nationalkomplexes „Expocenter of Ukraine„.
Die Zahl der Touristen sei in den letzten drei Jahren um das 16-fache gestiegen und ein interessanter Bereich für Investitionen sei die Filmproduktion, erläuterte Timoschenko.
Im Gespräch über die Ausstellung „Tschernobyl. Journey„, hob er hervor, dass man dank moderner Technologien direkt im Pavillon 1 in die Sperrzone gelangen und sie sogar erkunden könne. Es gebe auch viele Videos, Archivfotos, man könne sich menschliche Geschichten anhören und eigene Gedanken und Erfahrungen im Video- oder Audioformat aufzeichnen.
„Allmählich wird Tschernobyl zu einem der touristischen Magneten der Ukraine. Ein Symbol dafür, dass die Menschheit in der Lage ist, sich wieder zu erholen, wenn man aus den eigenen Fehlern Konsequenzen zieht“, so Timoschenko.
Die Ausstellung „Tschernobyl. Journey“ wird nach Aufhebung der Covid-Quarantänebeschränkungen für Besucher zugänglich sein.
Am 26. April 2021 sind es 35 Jahre seit dem Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl. Das KKW Tschernobyl liegt in der Ukraine in der Nähe der Stadt Pripjat, 18 km von der Stadt Tschernobyl, 16 km von der Grenze zu Weißrussland und 110 km von Kiew entfernt.
Der Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl ereignete sich am 26. April 1986. Die Explosion zerstörte den vierten Kraftwerksblock und setzte eine große Menge radioaktiver Stoffe in die Atmosphäre frei. Der Unfall gilt als der größte seiner Art in der Geschichte der Kernenergie, sowohl in Bezug auf die geschätzte Anzahl der getöteten und von den Folgen betroffenen Menschen als auch in Bezug auf den wirtschaftlichen Schaden.
[hrsg/russland.NEWS]
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