Trittin bezeichnete Drohungen von US-Senatoren als wirtschaftliche Kriegserklärung

Trittin bezeichnete Drohungen von US-Senatoren als wirtschaftliche Kriegserklärung

Der Bundestagsabgeordnete der Grünen, Jürgen Trittin, nannte die Androhung von US-Sanktionen gegen den Hafen Sassnitz-Mukran wegen der Gasleitung Nord Stream 2 eine wirtschaftliche Kriegserklärung. Er forderte die deutschen Behörden auf, auf solche US-Aktionen entschieden zu reagieren.

US-Senator Ted Cruz und seine Kollegen Tom Cotton und Ron Johnson hatten zuvor einen Brief an die Geschäftsführung der Fährhafen Sassnitz GmbH geschrieben, die den Hafen Mukran verwaltet betreibt, in dem ihnen ernsthafte Konsequenzen angedroht wurden, falls das Unternehmen die logistische Unterstützung für das russische Projekt Nord Stream 2 nicht sofort einstellt.

„Den Vorstandsmitgliedern, leitenden Angestellten und Aktionären   wird die Einreise in die Vereinigten Staaten untersagt und jegliches Eigentum oder Interesse an Eigentum, das sie in unserem Zuständigkeitsbereich haben, wird eingefroren“, heißt es in dem Brief von Mitte letzter Woche.

„Die Einmischung in die Souveränität Deutschlands und der Europäischen Union hat ein beispielloses Maß an Aggressivität erreicht, die nicht unbeantwortet bleiben darf“, sagte Jürgen Trittin. „Die schlechte Angewohnheit der Amerikaner, Drohbriefe an deutsche Unternehmen zu senden, gerät außer Kontrolle.“ Trittin forderte die Bundesregierung auf, „die Leisetreterei gegenüber der US-amerikanischen Seite“ zu beenden.

Der Hafen von Sassnitz-Mukran ist die logistische Basis für das Nord Stream 2-Projekt. Dort lagern die Rohre für den letzten 160 Kilometer langen Abschnitt der Gasleitung und wohnen die Arbeiter, die den Bau der Pipeline abschließen sollen. Der Hafen versorgt auch russische Schiffe mit Lebensmitteln. „Ihre Lieferungen an die russischen Verlegeschiffe Fortuna und Akademik Tschersky werden sicherlich in dem Moment sanktioniert, in dem eines der beiden Schiffe ein Rohr für den Bau der Nord Stream 2-Gasleitung ins Wasser senkt“, schreiben die Senatoren. Die Fährhafen Sassnitz GmbH ist zu 90 Prozent im Besitz der Stadt Sassnitz, weitere 10Prozent sind im Besitz der Behörden des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Wenn der Vorschlag der amerikanischen Senatoren in Washington grünes Licht bekommt, wäre es amerikanischen Einzelpersonen und Organisationen verboten, mit dem Hafen von Mukran und beteiligten Parteien Geschäfte zu tätigen, einschließlich der Ein- und Ausfuhr des Imports und Exports von Waren über den Hafen.

[hrsg/russland.NEWS]

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