Tierschutz-Eklat vor WM: Bär eröffnet Fußballspiel [mit Video]

Genau fünfzig Tage vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 sorgt der Gastgeber bei einem Drittligaspiel für einen Eklat. Ein Braunbär sollte bei der Partie für Stimmung sorgen. Tierschützer zeigen sich entsetzt.

Die Veranstalter des Spiels der dritten Fußball-Liga zwischen Maschuk-KMV und dem FC Anguscht Nasran haben sich vermutlich nicht vorstellen können, dass sie mit ihrer Showeinlage soviel Staub aufwirbeln. Dabei sollte eigentlich nur der Spielball von einem leibhaftigen Bären übergeben werden.

Der offensichtlich auf diese Nummer dressierte Braunbär wurde zunächst von einem Betreuer an den Spielfeldrand geführt und begann zu klatschen. Dass dies nicht ganz im Rhythmus geschah, war den Zuschauern und Beteiligten dabei ziemlich egal. Nach einem Leckerli richtete sich das imposante Tier dann zu seiner vollen Größe auf und ging zum zweiten Teil seines Auftritts über.

Nachdem der Betreuer dem Bären den Spielball des Matches in die Pranken gedrückt hatte, reichte Meister Petz die Kugel artig an den Schiedsrichter weiter. Der bedankte sich höflich und der Bär ging wieder zu seiner Klatschnummer über. Anschließend wurde er von seinem Begleiter wieder hinausgeführt. Was zunächst ganz drollig wirkte, entwickelte sich, nachdem die Szenen im Internet aufgetaucht sind, zu einem Sturm von Tierschützern.

Showeinlage stößt auf Kritik

„Nicht nur ist es unmenschlich und völlig unzeitgemäß, in solch einer Situation einen Bären einzusetzen – es ist auch einfach nur gefährlich“, empörte sich Elisa Allen, die Vorsitzende der Tierschutzorganisation Peta. „Der Trubel und der Lärm eines Fußballspiels bedeuten immensen Stress für das hochsensible Wildtier“, beklagte der Hamburger Biologe Thomas Pietsch in einer ersten Stellungnahme.

In der Umgebung von Maschuk, einer Stadt im Nordkaukasus unweit der Grenze zu Georgien, leben die Tiere noch in noch relativ gesunden Populationen. Deshalb verurteilen die Kritiker diese skurrile Aktion nicht zuletzt wegen Aspekten der Sicherheit auf das Schärfste. „Zwar trägt der Bär einen Maulkorb, jedoch kann er mit seinen Krallen Menschen schwer verletzen“, erläutert Pietsch als Experte für wilde Tiere.

Ganz andere Sorgen hat nach diesem Vorfall nun der Weltfußball-Verband FIFA. Sie muss seitdem sämtliche Spekulationen dementieren, dass ein Bär, beziehungsweise ein anderes Wildtier die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 im Moskauer Luschniki-Stadion eröffnen wird.

[mb/russland.NEWS]

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