Telegram Passport: Pawel Durow stellt erste Anwendung für TON vor

Der Messenger-Dienst Telegram hat den ersten Service seiner zukünftigen Blockchain-Plattform Telegram Open Network (TON) entwickelt und testet ihn mit privaten Unternehmen, berichtet Wedomosti.

Mit der Telegram Passport genannten Anwendung können Benutzer verschlüsselte Kopien ihrer Ausweisdokumente speichern, die dann bei Bedarf an verschiedene Partnerdienste von Telegram gesendet werden können. Der neue Service könnte bereits im Sommer in Betrieb gehen. Dann sollen bereits mehrere Partner online stehen. Telegram hat Berichten zufolge dem russischen E-Payment-Service Qiwi bereits Zugang zu Passport gewährt. Nutzer von Telegram Passport können Kopien ihrer Reisepässe, Führerscheine, Stromrechnungen, Kontoauszüge, Versicherungsunterlagen und andere Dokumente hochladen.

Die digitalen Kopien dieser verschlüsselten Datensätze werden nur auf den Geräten der Benutzer gespeichert und durch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung geschützt. Telegram selbst wird Berichten zufolge keinen Zugriff auf die Identitätsdateien der Benutzer haben, und Passport kann nur mit diesen Daten interagieren, wenn die Benutzer es genehmigen. 

Telegram Passport wird mit bestehenden Identprüfungen von Google, Facebook und anderen Anbietern konkurrieren. Neben neuester Technologie verlässt sich Telegram dabei auch auf seinen guten Ruf, die Privatsphäre der Nutzer besonders zu schützen.

Telegram hat bereits 1,7 Milliarden Dollar von Privatanlegern für eine Blockchain-Plattform eingesammelt, die „eine ganze neue Wirtschaft“ voller Waren und Dienstleistungen einläuten soll, die mit der Kryptowährung Gram gekauft werden können.

Mit dieser ersten Anwendung im Telegram Open Network will Telegram Kryptowährungen der Anonymität entziehen, die staatliche Aufsichtsbehörden auf der ganzen Welt beunruhigt, sagte ein Partner, der in TON investiert und Telegram dabei geholfen hat, andere Investoren für sein Blockchain-Projekt anzuziehen. Gleichzeitig hätten die Entwickler von Telegram alles getan, um die Privatsphäre der Benutzer zu schützen.

Weltweit hatte der Messenger-Dienst im März 200 Millionen Nutzer, in Russland etwa 14 Millionen und im Iran rund 40 Millionen. Im April versuchten die russische sowie die iranische Regierung die Anwendung zu blockieren.

[hub/russland.NEWS]

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