Es gibt im modernen Russland Feste, die einen sehr sowjetischen Geschmack haben, aber inzwischen zu patriotisch-russischen mutiert sind. Wie zum Beispiel der Tag der sowjetischen Armee am 23. Februar. Heute heißt er „Tag des Heimatverteidigers“ und ist eigentlich ein Männertag. Genauso, wie der 8. März ein Tag der obligatorischen Geschenke an alle Frauen ist und nur noch wenig an den „Internationalen Frauentag“ erinnert.
Laut einer aktuellen Umfrage des Allrussischen Meinungsforschungszentrums WZIOM sind 47 Prozent der Befragten der Meinung, dass dieser Feiertag für alle Männer gilt und nicht nur für diejenigen, die gedient haben oder beim Militär sind. Die Soziologen wollten auch wissen, was Russinnen ihren Männern dieses Jahr schenken wollen. 35 Prozent der Frauen haben sich für Parfüm entschieden, an zweiter Stelle folgen kleine Souvenirs (29 Prozent), 16 Prozent beglücken das starke Geschlecht mit Anziehsachen (erfahrungsgemäß handelt es sich um Socken) und 13 Prozent werden sich auf Spirituosen beschränken.
Doch echte Männer haben ganz andere Prioritäten. Auf die Frage, was sie sich zum Festtag wünschen, haben 22 Prozent verraten, dass sie von einer Reise träumen. Und 17 Prozent können sich sogar vorstellen, dass ihre Frauen sie mit einem neuen Auto überraschen. Die anderen 13 Prozent hoffen, zum Essen oder in ein Konzert eingeladen zu werden. Zehn Prozent wünschen sich ein neues Handy, ein Smartphone oder ein anderes Gadget, wie auch die Russen technisches Spielzeug nennen. Nun, schon der großartige Loriot sagte: „Frauen und Männer passen einfach nicht zusammen“.
Falls es doch Männer geben sollte, die ohne Geschenke bleiben, sollen sie doch am 23. Februar mit der Moskauer Metro fahren. Dort werden an alle Männer… Socken verteilt. Bis der Vorrat reicht.
Der Tag des Verteidigers fällt dieses Jahr auf einen Samstag. Normalerweise, wenn in Russland Feiertage am Wochenende stattfinden, wird ein Arbeitstag dazu als freier Tag genommen. Diesmal wird dieser Tag einfach zu den Mai-Feiertagen hinzugefügt. Ist auch besser so, denn das Wetter ist Ende Februar nicht unbedingt zum Feiern geeignet. In Moskau herrschen richtige Winterfröste. Straßenfeste und Feuerwerke sind trotzdem vorgesehen.
[Daria Boll-Palievskaya/russland.NEWS]
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