Tag 31 – Lass uns tanzen! (morgens)

Wieder ein Jahr rum. Warum rennt die Zeit so?

In den letzten Jahren lagen wir an Silvester oft schon weit vor Mitternacht im Bett. Ich mag es eigentlich nicht so, wenn man zum Feiern gezwungen wird, wie das an einem solchen Tag halt so üblich ist.

In diesem Jahr ist das anders. Heute Abend gehe ich zu Helen und Georg. Meine Frau kommt auch mit. Helen und Georg sind Freunde, mit denen wir in diesem Sommer gemeinsam in den Alpen wandern waren, von Hütte zu Hütte. Ein neues Erlebnis für uns, das zwar anstrengend, aber am Ende des Tages – so weit oben mit einem Blick ins Tal – in uns ein total neues Gefühl weckte, ein echt tolles Gefühl. Ach, hätte man doch nur die Zeit anhalten können!

Bei Kindern ist das alles anders. Für die rennt die Zeit nicht, für die vergeht die Zeit oft „sooo langsam“. Warum ist das so?

Ich glaube, zum einen deshalb, weil sie fast jeden Tag etwas Neues erleben.

Erleben wir neue, schöne Sachen, können auch Erwachsene eher genießen, sind einfach achtsamer und gehen mit der Zeit sorgfältiger um. Und: Kinder haben oft etwas, auf das sie sich freuen. Nein, stimmt nicht. Kinder machen sich oft etwas oder denken sich etwas aus, auf das sie sich freuen. Die Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. Und was bei Kindern funktioniert, das sollte auch bei Erwachsenen funktionieren. Genau wie bei dem Gummibärchen-Spruch von Haribo „Was für Kinder gut ist, kann für Erwachsene nicht schlecht sein.“ Aber nur, wenn du noch Teile deiner Kinderseele in dir hast.

Ich glaube daher auch: Bewahr das Kind in dir! Es lässt die Zeit langsamer vergehen und hält dich jung. Mach verrückte Sachen. Mach das, zu was du Lust hast. Tanze, wenn dir danach ist, auch wenn du es eigentlich nicht kannst (aber das redest du dir meist nur selber ein). Es geht nicht darum, wie du tanzt. Es geht darum, dass du tanzt.

Nun gut. Lasst uns tanzen!

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