Tag 185 – Schwenk-the-World

Die Welt ist klein. Auf der Suche nach einem ultra-leichten Schwenkgrill, den ich in den Koffer einpacken kann, bin ich auf ein Amazon-Angebot gestoßen. Hat mir sofort zugesagt: Aufbauzeit drei Minuten, Eigengewicht 2 kg, Durchmesser der Grillfläche 45 cm, Beladung Brutto-Fleisch-Gewicht bis etwa 5 kg.

Unseren ursprünglichen Brasilien-Schwenker hatten wir 2014 ja an unserem Freund Beppi in Sao Vendelino (Nähe Porto Alegre) überlassen. Der schwenkt mittlerweile bestimmt fast täglich damit. Es musste also ein neuer her.

Hab‘ dann mal den Amazon-Laden unter die Lupe genommen. Man will so kurz vor der WM ja keinen Fehlkauf begehen. Eine Schwenker-Anschaffung ist bei uns zu Hause natürlich Chef-Sache. Meine Frau würde wahrscheinlich mit einem Tisch-Gasgrill zurückkommen. Geht gar nicht. Bei einem Schwenker darf man nix dem Zufall überlassen.

So, der Laden (http://www.huber-grillgeraete.de) macht einen seriösen Eindruck und – nicht zu glauben, aber doch irgendwie selbstverständlich! – hat seinen Standort nur 20 Kilometer entfernt von unserem Wohnort (Marpingen). Fahre also hin und es stellt sich heraus, dass der Inhaber sogar im selben Ort, also auch in Marpingen, wohnt! Wir kannten uns nicht, schwammen aber gleich auf einer Wellenlänge.

Als ich ihm darlegte, dass wir vor einer wichtigen Mission stehen und uns zum Ziel gesetzt haben, auf dem Roten Platz vor dem Kreml zu schwenken, hat er uns dieses Prachtexemplar von Schwenker sogar kostenlos mitgegeben. „Schwenk-the-World“ rief Andreas mir beim Abschied zu. Da kann er sich drauf verlassen!

Als ich gestern Abend vom 50. Geburtstag meines Freundes Wohli nach Hause komme, will ich natürlich gleich wissen, wie denn Jogis Jungs gegen Österreich gespielt haben.

„Ist 2:1 ausgegangen.“

„Konnte denn der Neuer an dem Tor nix machen?“, wollte ich dann wissen.

„Der konnte sogar an beiden nix machen“, erklärt mir meine Frau.

„Wieso an beiden? Haben wir etwa gegen Österreich verloren?“

Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Erst ziehen die Russen gegen Österreich den Kürzeren und jetzt wir. Gut, dass die nicht bei der WM dabei sind. Österreichs Trainer Franco Foda hat offensichtlich ein gutes Team geformt. Womöglich hätten die in der aktuellen Form den Titel geholt.

Auf die Portugiesisch-Übersetzung von „Franco Foda“ an dieser Stelle möchte ich ausdrücklich verzichten. Nur so viel: Im Jahr 1987 sorgte der Aufruf seines Namens durch den Stadionsprecher bei seiner Einwechslung bei einem Freundschaftsspiel der deutschen Nationalmannschaft in Brasilien für recht ausgelassene Stimmung unter den Zuschauern.

Das mit dem Neuer halte ich ja für ein Risiko. Ein Torwart, der seit Monaten keine Spielpraxis hat, ist nicht die optimale Wahl, denke ich. Der Ter Stegen oder der Carius, die wären doch bestimmt auch gut gewesen.

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