Tag 118 – Eine Welt ohne Menschen

In Island hat die verantwortliche Politik einen „diplomatischen Boykott“ der Fußball-WM angekündigt. Was? Keine Politiker zur WM in Russland? Wo gibt’s denn sowas! Das isländische Team hat sich doch erstmals für eine Weltmeisterschaft qualifiziert. Können die ohne die Unterstützung wichtiger Politiker überhaupt anständig kicken?

Aber mal Hand aufs Herz: Ich glaube, die Spieler und die Fans und die Menschen in Russland werden es gar nicht merken, wenn Politiker nicht kommen werden. Werden sie vermisst? Wohl kaum.

Fußball wird oft von der hohen Politik missbraucht. Für eigene Zwecke. Geben sich als Fußballfans aus und es geht doch nur um Manipulation der Massen. Lasst die wahren Fans unter sich.

Aber es soll ja auch Politiker geben, die echte Fans sind. Die sind natürlich willkommen und dürfen gerne eine Kiste Bier mit uns schnubbeln.

Wann eigentlich sind eigentlich Menschen … „echt“? Vielleicht dann, wenn sie authentisch sind, sich selbst treu sind und zu ihren Stärken und Fehlern stehen? Ich glaube, viele laufen durch die Gegend wie ihre eigene Karikatur. Und machen sich selbst etwas vor.

Meine Tochter sagte, als sie etwa zwölf Jahre alt war, mal einen Satz, der mich bis heute sehr bewegt. Sie hatte sich zuvor den Film „Rennschwein Rudi Rüssel“ angesehen – einen Kinderfilm, bei dem ein süßes Ferkelchen zusammen mit anderen Schweinen zum Schlachthof geführt werden sollte. In Tränen aufgelöst schluchzte sie:

„Ohne Menschen wäre die Welt besser.“

Seit diesem Tag ist sie Vegetarierin. Ich bin bis heute platt und habe viel über diesen Satz nachgedacht. Ob er richtig ist? Ich weiß es nicht.

Aber er regt auf jeden Fall zum Sinnieren an.

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