Sacharowa: Anonymität von Zeugen im Fall MH17 wirft Zweifel über Haager Gericht aufSacharowa 180913 bild mid.ru

Sacharowa: Anonymität von Zeugen im Fall MH17 wirft Zweifel über Haager Gericht auf

Die Entscheidung des Haager Gerichts, die Anonymität der Zeugen im Fall des Abschusses der MH17 über der Ukraine zu wahren, untergräbt die Glaubwürdigkeit seiner Entscheidungen. erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.

„Die Anordnung, Zeugen anonym zu belassen, wird weitreichende Konsequenzen haben, auch im Hinblick auf die Glaubwürdigkeit der endgültigen Gerichtsentscheidung, wie auch immer sie ausfällt.“

„Damit der Gerechtigkeit Genüge getan wird, ist es wichtig, dass der Prozess wirklich offen und innerhalb des gesetzlichen Rahmens verläuft und dass die Anhörungen die Argumente aller Parteien und nicht nur die der Anklage voll berücksichtigen. Nach unserem Verständnis wurde die Entscheidung getroffen, die Anhörung öffentlich zu machen und sogar eine Online-Übertragung aus dem Gerichtssaal zu veranlassen, um die Unabhängigkeit und Unparteilichkeit des Verfahrens zu demonstrieren. Und ob die erwähnte Entscheidung über den Status von Zeugen in diesem Fall solchen erklärten Kriterien entspricht – das bezweifeln wir“, betonte Sacharowa.

Zuvor hatte das Bezirksgericht Den Haag beschlossen, den anonymen Status von 12 der 13 Zeugen im Fall des Absturzes des Fluges MH17 im Osten der Ukraine im Jahr 2014 zu wahren. Die Verteidigung des Russen Oleg Pulatov, der einer der vier Angeklagten ist, legte gegen diese Entscheidung des gerichtlichen Ermittlers Berufung ein.

Die Joint Investigation Group (JIG), der Vertreter Australiens, Belgiens, Malaysias, der Niederlande und der Ukraine angehören, beschuldigen drei Russen und einen Ukrainer  am Abschuss der Boeing in der Ukraine im Juli 2014 beteiligt gewesen zu sein. Das Untersuchungsteam stellte auch internationale Haftbefehle gegen sie aus.

Die Russen Igor Girkin, bekannt unter seinem Pseudonym Strelkow, Sergej Dubinski und Oleg Pulatow, sowie der ukrainische Staatsbürger Leonid Chartschenko stehen im Verdacht, am Abschuss der Boeing in der Ukraine im Juli 2014 beteiligt gewesen zu sein, lautet die Schlussfolgerung der gemeinsamen Ermittlungsgruppe.

Internationale Ermittler baten Russland, die Verdächtigen zu befragen. Die Ermittler haben jedoch nicht die Absicht, ihre Auslieferung zu beantragen, da die Gesetze Russlands und der Ukraine die Auslieferung von Verdächtigen nicht vorsehen.

[hrsg/russland.NEWS]

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