Russland vor dem Achtelfinale gegen Spanien

Kann Russland heute eine Sensation gelingen? Nicht einmal die tierischen Orakel wollten diese Frage schlüssig beantworten. Delphin Wanda aus Sotschi sagt ja. Der Fischotter Harry hingegen prognostiziert eine Niederlage gegen die Spanier im Achtelfinale der Fußball-WM 2018.

Für die Buchmacher ist die Angelegenheit ohnehin schon längst geklärt. Beim Wettanbieter Winline bewertet man die Chancen eines spanischen Erfolgs mit einem Koeffizienten von 1,27 und den von Russland mit 3,83. Beim international tätigen Anbieter Tipico sieht es noch deutlicher aus: Das 1,57-fache seines Einsatzes gewinnt man bei einem spanischen Erfolg, sollte jedoch Russland gewinnen winkt ein satter Gewinn von 6,35.

In Expertenkreisen versuchte man Chancen, Wünsche und Erfahrungen gleichermaßen abzuwägen, um den Russen zumindest nicht von vornherein den Wind aus den Segeln zu nehmen. So muss beispielsweise der ehemalige Verteidiger der russischen Nationalmannschaft, Igor Tschugainow, in einem Interview mit dem Sportexpress zugeben, dass er schon Spanien als Favorit der WM 2018 betrachte. Sollte die Sbornaja ihr Spiel jedoch gut organisieren, hätte man seiner Meinung nach aber eine Chance auf einen Erfolg. Kroatien habe Argentinien schließlich auch nicht von ungefähr geschlagen.

„Wir müssen ein Beispiel an Uruguay nehmen“, fordert Tschugainow. „Sie haben ihre Begegnung im Prinzip durch ein gutes Spiel in der Defensive gewonnen und sind nicht in Panik verfallen, als die Portugiesen in der zweiten Hälfte zum Tor drängten.“ Ergo so folgert er daraus, müsse die russische Mannschaft in der Verteidigung sehr organisiert vorgehen.

Rezept, um die historische Chance zu nutzen

Russlands Sturmspitze Artjom Dsjuba bescheinigt den Spielern der spanischen Nationalmannschaft eine enorme Kontrolle über den Ball. Außerdem hätten sie eine ständige Neuordnung durch ihre Stellungswechsel. „Dagegen müssen wir einen Widerstand finden und wir müssen taktisch klug spielen“, sagte er in einem Interview mit dem Pressedienst der FIFA. Er sagte auch, dass das russische Team sicherlich einen Plan habe, den er verständlicherweise nicht verraten werde.

„Wir brauchen jetzt Teamgeist! Jeder von uns wird auf dem Feld 200 Prozent geben müssen. 95 Minuten, 100 Minuten – so lange, wie das Spiel eben dauert“, fordert Dsjuba eine bedingungslose Hingabe, um das Unmöglich scheinende vielleicht doch noch möglich zu machen. „Ich weiß, dass wir eine Chance haben, diesen historischen Moment zu schaffen“, strotzt er vor Selbstbewusstsein. „Ich hoffe, der Fußballgott wird in diesem Spiel für uns sein. Und es wird nett sein, wenn es das Glück gut mit uns meint.“

Russland stehe nicht als Prügelknabe auf dem Spielfeld sagt Massimo Carrera, Trainer des russischen Erstligavereins Spartak Moskau. Auch er räumt der russischen Nationalmannschaft durchaus eine Chance gegen die Spanier ein. Die richtige Einstellung sowie maximale Konzentration seien seiner Meinung nach die nötige Voraussetzung. „Jedes Team, das in die Playoffs der Weltmeisterschaft gekommen ist, darf erwarten, dass es in die nächste Runde kommt. Die Chancen stehen mit 50 zu 50 völlig gleich.“

Sogar der heutige Gegner weiß der Sbornaja Respekt zu zollen. „Es wird unglaublich schwierig sein, gegen Russland zu spielen“, wird der spanische Mittelfeldspieler David Silva vom Pressedienst der Organisatoren der WM 2018 zitiert. Sein Team wüsste, dass es Russland versteht, mit einer soliden Verteidigung zu agieren. „Ich denke, es ist nicht weniger schwierig werden wird, als beispielsweise gegen die brasilianischen Nationalmannschaft“, sagte Silva anerkennend.

[mb/russland.NEWS]

 

 

 

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