Russland und Zentralafrika unterschrieben Vertrag über militärische Zusammenarbeit

Russland und die Zentralafrikanische Republik haben ein zwischenstaatliches Abkommen über militärische Zusammenarbeit unterzeichnet, berichtete RIA Novosti. Die Zeremonie fand am Dienstag im Rahmen des militärtechnischen Forums Armee-2018 in Kubinka statt. Das Dokument wurde von Verteidigungsminister Sergei Schoigu und seiner Kollegin aus der Zentralafrikanischen Republik, Marie-Noëlle Koyara, unterzeichnet.

Laut Schoigu wird dieser Schritt dazu beitragen, die gemeinsamen Militärkontakte zu stärken. Russland betrachtet die Zentralafrikanische Republik als „einen vielversprechenden Partner auf dem afrikanischen Kontinent“, sagte der Minister. Marie Noel Koyyara erklärte, dass der Vertrag die Grundlage für den Aufbau eigener Streitkräfte schaffen werde, ohne jedoch Details zu nennen.

Das Land gilt als eines der ärmsten und instabilsten Länder der Welt. Nach dem Sturz des Präsidenten François Bozizé im Jahr 2013 steht ein Großteil des Landes, trotz der Präsenz von 13.000 UN-Soldaten, unter Kontrolle bewaffneter Gruppen.

Moskau hatte bereits militärische und zivile Ausbilder und Ausrüstung in das zentralafrikanische Land geschickt. Die Hintergründe dieser Militärhilfe geriet vor drei Wochen durch den Tod von drei russischen Journalisten im Zentrum von Zentralafrika in die Schlagzeilen – speziell die Aktivitäten einer privaten militärischen Kampfgruppe aus Russland (dort offiziell verboten), die allgemein Gruppe Wagner genannt wird.

Der frühere russische Geheimdienstoffizier Dmitri Utkin soll sie gegründet haben und sie soll seit Jahren sowohl in der Ost-Ukraine an der Seite prorussischer Separatisten als auch in Syrien auf Seiten von Baschar al-Assad kämpfen. Jetzt wird sie mit der Leibgarde für Präsident Faustin-Archange Touadéra in Zusammenhang gebracht.

Über die vermeintlichen Aktivitäten dieser mutmaßlich vom Kreml gesteuerten Schattenarmee wollten die drei getöteten Journalisten (Kriegsreporter Orchan Dschemal, sein Kollege Alexander Rastogujew und Kameramann Kirill Radtschenko) im Auftrag von Michail Chodorkowski recherchieren. Laut AFP soll Schoigu am Dienstag eine ähnliche Vereinbarung mit Burkina Faso unterschrieben haben – ebenfalls ein „aussichtsreicher Partner“, insbesondere beim Kampf gegen den Terrorismus.

[hub/russland.NEWS]

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