Russland kündigt Großmanöver an

Russland wird nächsten Monat mit 300.000 Soldaten und 1000 Flugzeugen sein größtes Militärmanöver seit dem Ende des Kalten Krieges veranstalten, sagte Verteidigungsminister Sergei Shoigu am Dienstag. Rund 36.000 Panzer und gepanzerte Truppentransporter sollen an dem Manöver teilnehmen, „unter Bedingungen, die möglichst einem echten Gefecht ähneln“. Das viertägige Manöver startet am 11. September im Osten Russlands, auch China und die Mongolei beteiligen sich daran.

Wostok-2018 (Ost-2018) fällt in eine Zeit erhöhter Spannungen zwischen dem Westen und Russland. Der Kreml ist besorgt über den als ungerechtfertigt bezeichneten Aufbau des NATO-Militärbündnisses an seiner Westflanke. Die NATO sagt, sie habe ihre Präsenz in Osteuropa verstärkt, um potenzielle russische Militäraktionen abzuwenden, womit nach den Ereignissen im Jahr 2014 auf der Krim und in der Ostukraine zu rechnen sei.

Wie immer wurden Militärattachés anderer Bündnisse oder Länder eingeladen, die Manöver zu überwachen. Der stellvertretende NATO-Vertreter Dylan White sagte, dass die Allianz Wostok-2018 folgen wird. RIA Nowosti berichtete, der deutsche Militärattaché in Moskau, Brigadegeneral Ernst-Peter Horn, werde das Manöver besuchen.

White teilte außerdemmit, Russland habe die Allianz über die geplante Übung im Mai informiert. „Alle Nationen haben das Recht, ihre Streitkräfte zu testen, aber es ist wichtig, dass dies in transparenter und vorhersehbarer Weise geschieht“, sagte White in einer E-Mail-Erklärung.

Ähnlich argumentierte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bei der Antwort auf die Frage eines Journalisten, ob die Kosten für eine solche massive militärische Übung zu einer Zeit gerechtfertigt seien, in der Russland höheren Forderungen nach Sozialleistungen ausgesetzt sei – solche Manöver seien unerlässlich seien. „Die Fähigkeit, sich in der gegenwärtigen internationalen Situation, die oft aggressiv und unfreundlich gegenüber unserem Land ist, verteidigen zu können, bedeutet, dass sie gerechtfertigt sind“, so Peskow während der Telefonkonferenz.

[hub/russland.NEWS]

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