Russisches Außenministerium beschuldigt USA, eine Raketenkrise in Europa auszulösenSacharowa, Maria 190912 bild mid.ru

Russisches Außenministerium beschuldigt USA, eine Raketenkrise in Europa auszulösen

Eine mögliche Stationierung von Hyperschallwaffen der USA in Europa könnte eine Raketenkrise auf dem Kontinent auslösen, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Donnerstag.

„Die Beharrlichkeit, mit der die Vereinigten Staaten versuchen, die Voraussetzungen für eine neue Raketenkrise in Europa zu schaffen, kann nur tiefe und aufrichtige Verwirrung stiften“, sagte Sacharowa bei ihrem Briefing am 29. Oktober.

Sie betonte, dass Washingtons Aussagen über die Möglichkeit der Stationierung von Hyperschallraketen in Europa vor dem Hintergrund, dass Russland ein Moratorium für den Einsatz bodengestützter Mittelstrecken- und Kurzstreckenraketen in der europäischen Region einhält, besonders zynisch klingen.

Am Vorabend des 28. Oktober sagte der Nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten, Robert O’Brien, dass die US-Streitkräfte bei Bedarf neue Hyperschallraketen in Europa stationieren würden, um Russland einzudämmen.

Sacharowa betonte, Moskau fordere Washington und seine Verbündeten auf, die russische Initiative sorgfältig zu studieren und „konstruktiv darauf zu reagieren“.

„Die Stationierung bisher verbotener Raketenwaffen wäre ein äußerst riskanter und allgemein destabilisierender Schritt“, fuhr die Sprecherin des russischen Außenministeriums fort.

Sacharowa betonte, dass Russland aus diesem Grund ein einseitiges Moratorium für die Platzierung solcher Raketen in den Regionen angekündigt habe, in denen die entsprechenden in Amerika hergestellten Systeme nicht stationiert werden.

„Wir sind fest davon überzeugt, dass die Maßnahmen, über die O’Brien spricht, die Sicherheit der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten in keiner Weise verbessern. Das einzige, was Washington mit solchen Methoden eindämmen kann, sind Versuche der Europäer, ihre Unabhängigkeit zu zeigen und konstruktive Beziehungen und Stabilität zu Russland im Sicherheitsbereich aufzubauen“, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums.

Hyperschallraketen sind hochgefährlich, weil sie die Reaktionszeiten extrem verkürzen, so dass letztlich Abwehrsysteme nur noch autonom blitzschnell entscheiden können, ebenso müssten nukleare Gegenangriffe im Sinne des Gleichgewichts der Kräfte bzw. der Mutual Assured Destruction autonom, also von KI-Systemen ausgelöst werden. Auch als nicht-nukleare Geschosse können Hyperschallraketen aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit und Einschlagswucht in Bunker, Regierungsgebäude, militärische Stützpunkte oder Flugzeugträger eindringen und diese zerstören, zumal wenn ein ganzer Schwarm ausgeschickt wird. Gegen Hyperschallraketen gibt es derzeit keinen Schutz.

[hrsg/russland.NEWS]

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