Russischer Hacker in den USA verurteilt

Der 41-jährige russische Hacker Maxim Senach ist am 3. August von einem amerikanischen Gericht wegen millionenschweren Internetbetrügereien zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Senach war am 8. August 2015 an der finnischen Grenze verhaftet und nach mehreren Wochen Untersuchungshaft in Finnland an die USA ausgeliefert worden. Während der Gerichtsverhandlung zeigte er sich geständig, das Internet „als seinen Bankomaten“ benützt zu haben, wie ihm die Anklage vorwarf.

Die spektakuläre Festnahme, die auf Wunsch der Amerikaner jedoch ohne Haftbefehl bei Senachs Rückreise am Grenzposten Nuijamaa-Brusnitschnoe durchgeführt wurde, sorgte für großen außenpolitischen Wirbel. Das russische Aussenministerium beschuldigte Amerika der „Hexenjagd“ und der widerrechtlichen Verhaftung russischer Bürger im Ausland sowie Finnland der Handlangerei. Wie Fontanka.fi schreibt, erlaubte hingegen ein amerikanisch-finnisches Abkommen über polizeiliche Zusammenarbeit die Festnahme auch ohne Haftbefehl, der erst einen Monat später eintraf.

Senach wurde in Karelien geboren und absolvierte eine Hochschulausbildung als Programmierer. Ab dem Jahr 2000 war er als Geschäftsmann in Weliki Nowgorod tätig, wobei unklar ist, womit er handelte. Während Jahren soll er mittels des Finanzdienstleisters „Ebury“ Geld von Konten abgezapft haben und dadurch reich geworden sein. Zu seinem aufwändigen Lebensstil gehörten unter anderem ausgedehnte Reisen – zum Beispiel nach Finnland, von wo er 2015 nicht zurückkehrte.

St. Petersburger Herold

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