Russische Lehrer mit Gehältern unzufrieden

Experten der Allrussischen Volksfront (ONF) haben in Zusammenarbeit mit der Nationalen Stiftung für Bildungsressourcen eine landesweite Umfrage über Gehälter und Zufriedenheit der russischen Lehrer mit ihrer Arbeit durchgeführt. Insgesamt nahmen etwa 3.000 Lehrer aus 82 Regionen Russlands an der Umfrage teil.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Höhe der Gehälter je nach Region erheblich variieren. Im Gebiet Kurgan zum Beispiel bekommen die Lehrer 15.802 Rubel, während es im Bezirk der Jamal-Nenzen 59.083 Rubel sind. Es geht um die Monatslöhne, die sie nach Zahlung aller Steuern erhalten.

„Es gibt immer noch Beispiele für die vollständige oder teilweise Nichtzahlung der Gehälter für Lehrer, was fast 7 Prozent der Lehrer bemängeln. 23 Prozent sagen, dass es Fälle von falschen Lohnberechnungen gibt“, heißt es in der Studie. Etwa 28 Prozent der Lehrer bewerteten ihren Lebensstandard als „extrem sparsam“ – für die täglichen Ausgaben haben sie genug Geld, aber Kleidung und andere Dinge des Lebens können sie nur mit großen Schwierigkeiten kaufen.

Laut ONF-Studie müssen die meisten Lehrer heute einen zweiten Job annehmen. Laut der Umfrage, variiert die durchschnittliche Anzahl der Unterrichtsstunden von Lehrern zwischen 20,5 Stunden (in der Region Belgorod) und 30 Stunden pro Woche in Samara, Kemerowo, Iwanowo, Kostroma, und Omsk Regionen und der Region Stawropol.

„Es war wichtig, ein reales Bild von den Arbeitsbedingungen der Lehrer in Russland zu bekommen und es mit den Ergebnissen des Vorjahres zu vergleichen. Die Umfrage zeigte, dass die Wachstumsrate der Löhne unbedeutend bleibt. Wenn wir den Sprung-nach-vorne wollen, wie im Mai im Präsidialdekret von Wladimir Putin gefordert, müssen wir diese Probleme lösen“, so die Experten des ONF und der Nationalen Stiftung für Bildungsressourcen.

Gleichzeitig ist der Anteil der Lehrer, die bereit sind aufzugeben, hoch – ein Drittel der Lehrer im Ruhestand und ein Viertel der jungen Lehrer im Alter zwischen 26 und 33 Jahren. Rentner arbeiten oft länger, weil sie keinen passenden Ersatzjob bekommen. Weiterhin gibt es einen Mangel an jungen Kadern. Besonders auffällig war der Mangel an Mathematiklehrern – berichteten 44 Prozent der Befragten. Weiterhin sind zu wenig Fremdsprachenlehrer (39 Prozent), Lehrer für russische Sprache und Literatur (30 Prozent) sowie Grundschullehrer (26 Prozent) im Schuldienst.

[hub/russland.NEWS]

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