Russische Botschaft in Deutschland bestreitet russische Beteiligung an Hackerangriffen in Deutschland

Russische Botschaft in Deutschland bestreitet russische Beteiligung an Hackerangriffen in Deutschland

Die Botschaft der Russischen Föderation in Deutschland wies den Vorwurf, dass Moskau an dem Cyberangriff auf das Bundestagsnetz im Jahr 2015 beteiligt gewesen sei, zurück und ist der Ansicht, dass dieses Themas dazu benutzt wird, von den durch die Coronavirus-Pandemie verursachten Problemen abzulenken.

„Vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie und der damit verbundenen innenpolitischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten schien es sehr angebracht, dass jemand ‚Beweise‘ für die russische Bedrohung offenlegt“, lautet die Erklärung, die die Botschaft der Agentur DPA zukommen ließ. Die Diplomaten stellten auch fest, dass „leider statt des politischen Dialogs, der Nutzung diplomatischer Kanäle, der Zusammenarbeit der Nachrichtendienste und der Rechtshilfe der Strafverfolgungsbehörden den Medien und der Megaphon-Diplomatie Vorrang eingeräumt wird.

Dazu passe auch, dass die deutsche Seite ihr Interesse verloren habe, als die russische Seite ihre Bereitschaft bekundete, alle Fragen unter Beteiligung der zuständigen Stellen zu erörtern.

Merkel hat im Mai vor dem Bundestag gesagt, Deutschland wolle die Beziehungen zur Russischen Föderation verbessern, doch eine Reihe von Faktoren verhindere dies, insbesondere die Hackergruppe Fancy Bear, die vor fünf Jahren einen Cyberangriff auf den Bundestag durchgeführt hat. Zuvor hatte die deutsche Generalstaatsanwaltschaft bekannt gegeben, dass der russische Staatsbürger Dmitri Badin wegen des Verdachts der Beteiligung an dem Cyberangriff auf der internationalen Fahndungsliste steht.

Der Angriff auf das Bundestagsnetz begann am 30. April 2015. Viele Abgeordnete erhielten dann die gleichen E-Mails, die mit „@un.org“ endeten, als ob sie mit der UNO in Verbindung stünden. Sie enthielten einen Link, dessen Anklicken zum Eindringen eines bösartigen Spyware-Systems führte. Um eine Ausbreitung zu verhindern, mussten die deutschen Behörden sogar das gesamte IT-System des Bundestages vorübergehend abschalten. Insgesamt wurden mindestens 16 Gbytes an Daten, einschließlich E-Mails von Parlamentariern, gestohlen.

Russland hat wiederholt Vorwürfe einer Beteiligung an den Hackerangriffen dementiert. Keiner der Sicherheitsbehörden in Deutschland habe jemals Beweise für die mediale Version der Verbindungen des Cyberkriminellen zu Moskau vorgelegt.

[hrsg/russland.NEWS]

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