Russenverschwörung mit Rundfunkgebühren

[Von Peter Mühlbauer] – Die Tatort-Episode „Fegefeuer“ – eine Fortsetzung der Tagesschau mit anderen Mitteln.

In Zeiten des Kalten Krieges kamen die Russen in der ARD nicht gut weg. Aber so haarsträubende Machwerke, wie sie der westdeutsche Gebührensender am Freitag und am Sonntag sendete, wären damals schwer vorstellbar gewesen.

„Der ganze zeitgeistige Quatsch einer seichten Talkshow- und Feuilleton-Soziologie hat im ‚Tatort‘ seine Abladestelle gefunden“ konstatierte die Neue Züricher Zeitung 2009. Seitdem hat sich nichts gebessert, aber viel verschlechtert. Über den „Fegefeuer“ betitelten aktuellen Krimi aus der Sendereihe befindet sogar Spiegel Online: „Das mag man alles hanebüchen finden und hölzern, unterkomplex oder einfach peinlich – Kein Wunder, es ist öffentlich-rechtliches Unterhaltungsfernsehen“.

Das Elend fängt schon bei der Wahl der Darsteller an: Wo früher Schauspieler wie Helmut Fischer oder Fritz Eckhart die sozialen Milieus der Figuren, die sie verkörperten, so genau studierten, dass Zuschauer die Dialoge als nur ganz fein zugespitzte Realität genießen konnten, taugen Promis wie der fistelnde Schönling Til Schweiger oder die Schlagerdrossel Helene Fischer allerhöchstens als Selbstdarsteller. Engagiert hat man sie anscheinend nach den gleichen Kriterien, nach denen man Teilnehmer an Kochshows auswählt: Hauptsache prominent, das bringt Quoten.

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