Dmitri Rogosin, Leiter von Roskosmos, gab der Online-Ausgabe von Gazeta.ru ein großes Interview. Er beantwortete insbesondere Fragen über einen möglichen Atomkrieg, zu den Plänen der russischen Kosmonauten, zum Mond zu fliegen, und zum Wettbewerb mit den USA. Rogosin erklärte, dass Russland in der Lage sei, angemessen zu reagieren, wenn die USA beschließen sollten, Atomwaffen im Weltraum einzusetzen.
„Ich glaube, das wäre ein Verbrechen. Deshalb habe ich Herrn Musk (dem Gründer von Space X) widersprochen, als er vorschlug, den Mars mithilfe von Atomwaffen besiedelbar zu machen. Ich habe gerade gesagt, dass es nicht dazu kommen wird, aber es wird dazu kommen, Atomwaffen im Weltraum einzusetzen. Aus diesem Grund halte ich diese Idee für äußerst gefährlich. Wie Russland auf die Vereinigten Staaten reagieren wird, wird vom Verteidigungsministerium und den Raumfahrtkräften entschieden, sagte der Chef von Roskosmos. „Sie werden auf jeden Fall eine Antwort finden“, sagte Rogosin.
Er ist darüber hinaus der Ansicht, dass die Beziehung zwischen dem Militär und der Raumfahrtindustrie die Entwicklung der raumfahrtorientierten russischen Wirtschaft nicht behindert. Am Beispiel des amerikanischen Unternehmens Space X erklärte er, dass das mit öffentlichen Geldern geschaffene wissenschaftliche und technische Know-how zunächst an die zivile staatliche Raumfahrtindustrie und dann an den privaten Sektor weitergegeben wird. Seiner Meinung nach ist das Haupthindernis für die Entwicklung des russischen Raumfahrtgeschäfts der Mangel an großem Risikokapital im Lande. Ebenso sei Roskosmos an der Entwicklung privater Unternehmen im Lande interessiert, so Rogosin.
Im Frühjahr sprach sich der russische Außenminister Sergej Lawrow für die Aufnahme von Verhandlungen über ein Verbot der Platzierung von Waffen und der Anwendung von Gewalt im Weltraum aus. Er wies darauf hin, dass bisher kein solcher Vertrag ausgearbeitet worden sei. Seiner Ansicht nach könnte „die von Russland vorgeschlagene Initiative über den Verzicht auf die Stationierung von Waffen im Weltraum die international geworden ist“, die Situation stabilisieren.
[hrsg/russland.NEWS]
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