Regierung erstellt Schock-Szenarien

Russland stellt sich auf den ökonomischen Worst Case ein: Am Dienstag beauftragte der Erste Vizepremier Igor Schuwalow die Fachministerien mit der Vorbereitung von Budget-Szenarien für einen dauerhaft niedrigen Ölpreis. Laut der Wirtschaftszeitung Wedomosti gab Schuwalow drei alternative Bandbreiten vor: 25, 35 und 45 US-Dollar je Fass.

Der Staatshaushalt, der zu über einem Drittel durch Gewinnabschöpfungen der Ölexporteure finanziert wird, basiert für 2016 auf einem Preis von 50 Dollar je Fass für die russische Standardsorte Urals. Seit Mitte 2015 wurde dieser Preis mit wenigen kurzen Unterbrechungen nicht mehr erreicht. Derzeit notiert Urals mit unter 30 Dollar je Fass so günstig wie seit gut elf Jahren nicht mehr.

Rohstoff-Zyklus am Ende

Nicht nur der Ölpreis erlebt einen rapiden Niedergang. Der Bloomberg Commodity Index, in dem 22 Rohstoffpreise zusammengefasst sind, bewegt sich auf dem niedrigsten Stand seit 1991. Dazwischen lag der Zyklus, dem wir die Boomjahre der Weltwirtschaft, aber auch der New Economy, der Investmentbranche und der BRICS-Staaten verdanken. Auslöser war seinerzeit die Re-Integration der ehedem sozialistischen Volkswirtschaften in die Weltwirtschaft, der chinesische Sprung nach vorn und die Globalisierung im Allgemeinen.

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