Putin zu Lukaschenkos Drohungen, Gaslieferungen nach Europa zu unterbrechenPutin Lukaschenko Archivbild kremlin.ru

Putin zu Lukaschenkos Drohungen, Gaslieferungen nach Europa zu unterbrechen

Sollte Weißrussland die Gaslieferungen durch die Jamal-Europa-Pipeline unterbrechen, würde dies sowohl die Energiesicherheit Europas als auch die Beziehungen Russlands zu Weißrussland beeinträchtigen, nahm Präsident Putin Stellung zu den Drohungen des belarussische Präsident Lukaschenko.

„Dies würde dem europäischen Energiesektor großen Schaden zufügen und nicht zur Entwicklung unserer Beziehungen zu Weißrussland beitragen“, sagte Wladimir Putin in einer Sendung des Senders Russland 24.

Putin erinnerte daran, dass eine Unterbrechung der russischen Gaslieferungen durch ein Transitland schon einmal vorgekommen sei. „Im Jahr 2008 standen wir, Gott bewahre uns davor, vor dieser Krise, als wir uns mit unseren ukrainischen Freunden wegen der endlosen Streitigkeiten über die Gaspreise und den Transitpreis nicht auf die wichtigsten Parameter dieser Verträge einigen konnten. Das ging so weit, dass die Ukraine unser für die Verbraucher in Europa bestimmtes Gas blockierte.“

Putin wies außerdem darauf hin, dass die Staats- und Regierungschefs von Belarus und Deutschland bereit seien, die Migrationskrise zu besprechen. „Ich habe gehört, dass Alexander Lukaschenko und Bundeskanzlerin Merkel bereit sind, miteinander zu reden. Ich hoffe, dass dies in naher Zukunft geschehen wird – das ist das Wichtigste, denn die Migranten wollen in erster Linie nach Deutschland“.

Wladimir Putin und Angela Merkel haben zweimal über die Situation der illegalen Einwanderer telefoniert – am 10. und 11. November. Merkel bezeichnete die „Instrumentalisierung von Migranten“ als inhuman und inakzeptabel. Putin schlug direkte Kontakte zwischen EU-Vertretern und Belarus vor.
Wladimir Putin und Alexander Lukaschenko sprachen ebenfalls über die Flüchtlingssituation. Sie äußerten sich besorgt über die polnischen Truppen an der Grenze und über die Behandlung der Migranten durch die polnischen Grenzschützer.

Am Samstag teilte die Polizei in Polen mit, dass sie die Leiche eines 20-jährigen syrischen Staatsangehörigen gefunden hat – der fünfte Fall dieser Art seit Beginn der Krise. Polnische Grenzschutzbeamte haben außerdem berichtet, dass Weißrussland Blitzlichter und Laser eingesetzt hat, um sie zu blenden und sie von einer Zerstörung der Grenzzäune abzuhalten.

[hrsg/russland.NEWS]

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