Putin und Merkel gratulieren sich zum Jahrestag der Befreiung – Maas betont alleinige Verantwortung DeutschlandsPutin Merkel 170502 Ausschnitt kremlin.ru

Putin und Merkel gratulieren sich zum Jahrestag der Befreiung – Maas betont alleinige Verantwortung Deutschlands

Der russische Präsident Wladimir Putin und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel tauschten in einem Telefonat Glückwünsche zum 75. Jahrestag der Befreiung Europas und der Welt vom Faschismus aus und stellten fest, dass dieses Datum für Russland und Deutschland eine besondere, symbolische Bedeutung hat. „Es wurde betont, wie wichtig es ist, die historische Erinnerung an die tragischen Ereignisse jener Jahre zu bewahren. Insbesondere brachten sie ihre Zuversicht zum Ausdruck, dass beide Länder niemals die deutschen Patrioten vergessen werden, die selbstlos gegen das Nazi-Regime gekämpft haben.“ Sie bestätigten in dem Gespräch auch die Bereitschaft, die bilateralen Beziehungen konstruktiv auszubauen. Dies wurde vom Pressedienst des Kremls berichtet.

Russland und Deutschland seien heute Partner bei der Lösung vieler drängender internationaler Probleme. Es habe sich gezeigt, dass, die bilateralen Beziehungen konstruktiv zu entwickeln, der richtige Weg sei, heißt es in der Botschaft.

Während des Meinungsaustauschs über die Situation bezüglich der Coronavirus-Pandemie versicherten sie „ihre Absicht, sich gegenseitig zu helfen und die bereits bestehende enge Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Ausbreitung der Corona-Pandemie fortzusetzen“.

Außenminister Heiko Maas und der deutsche Historiker Andreas Wirsching fordern einen sorgfältigeren Umgang mit der Geschichte.

Deutschland allein ist für den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verantwortlich; wer versucht, andere Völker als Verbrecher darzustellen, schreibt die Geschichte um und spaltet Europa. Dies geht aus einem gemeinsamen Artikel von Bundesaußenminister Heiko Maas und dem deutschen Historiker Professor Andreas Wirsching hervor, der anlässlich des 75. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs im Spiegel veröffentlicht wurde.

Maas und Wirsching stellen fest, dass der 8. Mai „der Tag der Befreiung für Millionen Entrechteter und Verfolgter der Gedenktag für die Opfer und den Sieg über die Gesetzlosigkeit ist. „Die Deutschen zahlten den Preis für den 30. Januar 1933 (Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler) und waren nicht in der Lage, sich aus eigener Kraft vom Nationalsozialismus zu befreien“, heißt es in dem Artikel.

„Die Vergangenheit Deutschlands zeigt die Gefahr des Revisionismus, der rationales Denken durch nationale Mythen ersetzt“, so Maas und Wirsching. In diesem Zusammenhang riefen sie zu einem sorgsamen Umgang mit der Geschichte auf und erinnerten daran, dass in den meisten ehemaligen Sowjetrepubliken und westlichen Koalitionsländern am Jahrestag des Kriegsendes Feiern und Militärparaden abgehalten werden, während in Polen, den baltischen Staaten und einigen anderen europäischen Ländern dem Tag mit gemischten Gefühlen begegnet wird.

„Für sie ist die Freude über den Sieg über den Nationalsozialismus mit dem Beginn einer neuen Form der Unfreiheit verbunden“, so Maas und Wirsching.

Sie stellten fest, dass gerade Deutschland angesichts seiner Vergangenheit seine Meinung deutlich machen sollte, wenn „die Angegriffenen zu Aggressoren und die Opfer zu Kriminellen gemacht werden. … Der ständige Versuch, die Geschichte in den letzten Monaten so schamlos umzuschreiben, verlangt von uns eine klare Stellungnahme, die angesichts der unveränderlichen historischen Tatsache – Deutschland allein hat mit dem Angriff auf Polen den Zweiten Weltkrieg ausgelöst – eigentlich gar nicht nötig ist“, – betonten Maas und Wirsching.

Deutschland sei allein für die Holocaust-Verbrechen verantwortlich. Wer daran zweifelt und andere Nationen zu Kriminellen macht, handele gegenüber den Opfern ungerecht, nutzte die Geschichte zu seinem Vorteil und spalte Europa. Wer versucht, diesem Teil der deutschen Geschichte ein Ende zu setzen, verspotte nicht nur die Opfer, sondern ziehe auch die deutsche Vertrauenspolitik in Zweifel, stellten Maas und Wirsching fest.

Der 8. Mai ist in Deutschland und Europa der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus und des Endes des Zweiten Weltkriegs. In der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945, um 22:43 Uhr in Berlin, wurde das Gesetz über die vollständige und bedingungslose Kapitulation von Hitler-Deutschland unterzeichnet. Der Zeitpunkt der offiziellen Verkündung der Kapitulation durch die Staatsoberhäupter – der 8. Mai in Europa und der 9. Mai in der UdSSR – wird in den jeweiligen Ländern als Tag des Sieges gefeiert.

[hrsg/russland.NEWS]

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