Putin: Palast-Video soll die Bürger einer Gehirnwäsche unterziehen

Putin: Palast-Video soll die Bürger einer Gehirnwäsche unterziehen

Der russische Präsident Wladimir Putin hat erstmals persönlich auf die Vorwürfe seines politischen Rivalen Alexei Nawalny reagiert, der in dem Enthüllungsvideo gezeigte Palast in Gelendschik sei sein Eigentum. „Nichts von dem, was hier als mein Besitz aufgeführt wird, gehört mir oder meinen engen Verwandten, und hat es auch niemals“, so Putin während einer Online-Fragerunde mit Studenten anlässlich des Studententags.

Er habe den auf YouTube hochgeladenen Film noch nicht gesehen, nur einige Auszüge, die ihm seine Assistenten gebracht hatten. „Diese Informationen werden seit mehr als zehn Jahren verbreitet. Jetzt gab es eine passende Gelegenheit. Sie haben alles zusammengestellt und beschlossen, unsere Bürger mit diesen Materialien einer Gehirnwäsche zu unterziehen.“ Kaufverträge der erwähnten Grundstücke, Spuren von Finanztransaktionen oder zumindest eine Registrierung durch einen Notar habe Putin nicht gesehen. Nur ein Foto im Pool, dass ihn beim Schwimmen im Jenissei aus dem Jahr 2016 zeigt.

Unter den Personen, die in dem Video erwähnt werden, hat Putin einen ehemaligen Kollegen sowie einen Freund wiedererkannt. Dazu einige entfernte Verwandte und Bekannte. Es tauchen aber auch Personen auf, „die ich überhaupt nicht kenne, nie mit eigenen Augen gesehen habe. Ich verstehe, dass sie nicht wirklich in meine Nähe kommen wollen, denn wer neben mir erscheint, wird sofort sanktioniert. Einige dieser Leute, die ich gut kenne, sind schon lange im Geschäft, bevor sie sich mit mir trafen und mich kennenlernten“.

Den Enthüllungsfilm „Ein Palast für Putin. Geschichte der größten Bestechung“ hatte der Antikorruptionsfonds (FBK) kurz nach der Verhaftung von Nawalny auf der Videoplattform YouTube hochgeladen. Im Film geht es vor allem um eine geheimnisvolle Luxusvilla bei Gelendschik an der russischen Schwarzmeerküste, das FBK zufolge für Putin errichtet wurde. Das Video wurde zum 25. Januar mehr als 86 Millionen Mal angeschaut. Vor dem Hintergrund der veröffentlichten Untersuchung und der Verhaftung von Alexei Navalny kam es am 23. Januar in Russland zu landesweiten Protesten.

[hrsg/russland.NEWS]

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