Putin im ARD-Interview – Sanktionen schaden der globalen Wirtschaft

Kurz vor seiner Abreise zum Gipfel der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) in Brisbane hat der russische Präsident Wladimir Putin dem Journalisten und Putinkenner Hubert Seipel ein exklusives Interview in Wladiwostok gegeben.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat angedeutet, dass er das militärische Vorgehen der ukrainischen Regierung im Osten des Landes nicht tolerieren wird.

Bei dem Gespräch sagte Putin zu der Behauptung der Kiewer Regierung, dass Russland die Separatisten mit Waffen und Soldaten unterstütze: „Das Wichtigste ist, dass man das Problem nicht einseitig betrachten darf. Heute gibt es Kampfhandlungen im Osten der Ukraine, die ukrainische Regierung hat Truppen eingesetzt. Es kommen sogar Raketengeschosse zum Einsatz, aber wird das erwähnt? Mit keinem Wort.“

Putin warf den Berichterstattern vor, sie würden wollen, „dass die ukrainische Regierung dort alle vernichtet, sämtliche politischen Gegner und Widersacher. Wollen Sie das? Wir wollen das nicht. Und wir lassen es nicht zu.“

Zu den Sanktionen sagte wörtlich Präsident: „Wenn aber die finanziellen Möglichkeiten unserer Finanzinstitute beschnitten werden, können sie den Wirtschaftsakteuren in Russland, die mit deutschen Partnern zusammenarbeiten, weniger Kredite gewähren, sodass ihre Zahl sinken wird. Das wird früher oder später nicht nur bei uns, sondern auch bei Ihnen Auswirkungen haben.“

Das gesamte Interview mit dem Fernsehjournalisten Hubert Seipel wird am heutigen Sonntag um 21:45 Uhr in der Sendung „ Günther Jauch“ zu sehen sein. Danach diskutiert Günther Jauch mit seinen Gästen über das, was Putin sagt. Eingeladen sind neben Hubert Seipel die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, die ehemalige Moskau-Korrespondentin der ARD und heutige WDR-Chefredakteurin Sonia Seymour Mikich und der Historiker Heinrich August Winkler.

Diesmal scheinen sich die ARD besonnen zu haben das Interview mit Putin nicht zu verfälschen, wie es Thomas Roth im August 2008 [ARD kürzt Putin-Interview – Zensur durch Weglassen – ARD beerbt “Der schwarze Kanal”] gemacht hat.

Mit Hubert Seipel haben die ARD endlich einen kompetenten Putinkenner als Interviepartner auserkoren. 2011 und 2012 gelang es Hubert Seipel als erstem westlichen Journalisten, den russischen Präsidenten Wladimir Putin über Monate zu begleiten. Daraus entstand die Dokumentation Ich Putin – ein Portrait zur russischen Präsidentschaftswahl 2012.

In Diskussionsrunden nimmt der als Putinversteher bezeichnete Journalist auch gerne mal harte Worte in den Mund, wie zum Beispiel in Frank Plasbergs „Hard aber Fair Runde“ mit dem Titel: „Putin – der gefährlichste Mann Europas?“, als Seipel zu seinem Focus-Kollegen und ausgewiesenen Putinhasser Boris Reitschuster, der mehrmals durch unqualifizierte Äußerungen auffiel, sagte: „dieser solle mit dem „Scheiß“ aufhören“

Die schriftliche Version des Interviews liegt bereits auf der ARD-Seite vor. Putin: Die Sanktionen schaden der globalen Wirtschaft

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