Moskau – Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich erstmals seit dem Absturz des Airbus über dem Sinai offiziell zu Wort gemeldet. Bei einem Treffen mit Verkehrsminister Maxim Sokolow forderte er am Montag eine objektive Ermittlung der Ursachen für das Unglück, bei dem am Samstag 224 Menschen ums Leben gekommen waren.
Auffällig ist, dass Putin sich zwei Tage lang bedeckt gehalten hatte – nach einer kurzen Beileidsbekundung für die Angehörigen der Opfer unmittelbar nach Bekanntwerden der Tragödie trat er erst jetzt an die Öffentlichkeit. Ungewollt kommen Erinnerungen an den Untergang des Atom-U-Bootes Kursk im Jahre 2000 hoch – damals hatte Putin gerade erst sein Amt angetreten und sich ebenfalls zwei Tage nicht zu der Tragödie geäußert.
Laut Dmitri Peskow, dem Pressesprecher des Kreml-Chefs, wird Putin über den Fortgang der Ereignisse ständig auf dem Laufenden gehalten.
Opfer überwiegend Frauen
Inzwischen hat in St. Petersburg die gerichtsmedizinische Untersuchung der Leichen begonnen. Laut den Ärzten starben die meisten Insassen der Unglücksmaschine an Verbrennungen und/oder stumpfen Verletzungen. Nach Abschluss der Obduktion werden die Leichen anhand der DNA von Verwandten identifiziert.
Laut RIA Novosti waren die meisten Passagiere der Maschine weiblichen Geschlechts. „Unter den 217 Passagieren waren nach vorläufigen Angaben 135 Frauen, 58 Männer und 24 Kinder“, so die Nachrichtenagentur.
Die russische Luftfahrtbehörde berichtet indessen, dass die ersten Opfer des Absturzes im hinteren Teil der Maschine gesessen hätten. Sie seien in 9.000 Metern Höhe aus dem Flugzeug gefallen, als dessen Heck abgerissen worden war.
[sb/russland.RU]
Ergänzung: Putins erste Äußerungen zum Flugzeugabsturz als Video gibt es jetzt hier.
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