„Piza“ will Karriere mit WM in Russland beenden

Da will es einer noch einmal wissen. Claudio Pizarro hat vor, noch einmal für sein Heimatland Peru bei der Fußball-WM in Russland antreten. Danach soll endgültig Schluss sein mit dem Profifußball. Diesen würdigen Abgang von der großen Bühne hätte er wahrlich verdient.

Claudio Pizarro hat schon viel erreicht im Lauf seiner Karriere. Drei Jahre Stürmer für Deportivo Pesquero und Alianza Lima mit 36 erzielten Treffern, ab 1999 beim Bundesligisten Werder Bremen, mit dem er am Ende der Saison im Finale um den DFB-Pokal stand. Der Ruf des Südens, die finanziell übermächtigen Münchner Bayern kauften ihn für 15 Millionen D-Mark vom Markt weg und hielten den Peruaner bis Ende der Saison 2006/2007. Weil der junge erfolgreiche Spieler, 174 Spiele für den FCB in denen er 71 Tore erzielte, mittlerweile seine eigenen Gehaltsvorstellungen entwickelt hatte, wurde sein Vertrag nicht verlängert, Pizarro wechselte zum FC Chelsea.

Glücklich wurde er trotz eines Vier-Jahre-Vertrages auf der Insel nicht. Lediglich zwei Tore waren zu wenig und nach nur einer Saison begann Pizarros erfolgreichste Zeit. Zunächst landete er auf Leihbasis wieder bei Bremen, wurde mit 17 Treffern erfolgreichster Torschütze und am Ende sogar noch Gewinner des DFB-Pokafinales, „Piza“ war wieder zurück. Bis 2012 gelangen ihm in diesen drei Jahren 43 Treffer, Pizarro war der erfolgreichste Ausländer der Liga. Dann lockten wieder die Bayern. 2014 ist Pizarro engültig auf dem Höhepunkt seiner Karriere angelangt: Triple-Sieger, sechsmaliger Deutscher Meister, fünfmaliger DFB-Pokalsieger.

2015 kehrt der Peruaner erneut zu Werder Bremen zurück. Inzwischen ist Pizarro nicht nur der älteste, sondern auch erfolgreichster Ausländer der Liga. Zudem ist er, derzeit beim 1.FC Köln unter Vertrag, der einzige noch aktive Spieler mit mehr als 400 Bundesligaspielen. Bis heute sind es exakt 536 mit 229 Toren. Seine Kölner Zeit verlief bislang durch Verletzungsprobleme allerdings nicht sehr zufriedenstellend. Noch vertraglich bis Ende der aktuellen Spielzeit verpflichtet, denkt der inzwischen 39 Jahre alte Profi allerdings mittlerweile über sein Karriereende nach.

Für ihn stellt sich die Frage, mit den „Geißböcken“, so wie es sich abzeichnet, abzusteigen oder noch einmal den großen Wurf mit der Peruanischen Nationalmannschaft bei der WM in Russland zu landen? 54 Pflichtspiele absolvierte Pizarro seit dem 6. Juni 1999 für die „La Rojiblanca“, in denen er insgesamt 12 Tore erzielte. Während der Qualifikation zur WM 2006 in Deutschland war er sogar Spielführer des Teams. Sein letztes Länderspiel bestritt der Stürmer jedoch am 29. Juni 2015 im Halbfinale der südamerikanischen Kontinentalmeisterschaft Copa América. Seitdem fand er bei Trainer Ricardo Gareca keine Berücksichtigung mehr.

Zuletzt war Peru 1982 in Spanien bei einer Fußball-Weltmeisterschaft vertreten, da war Pizarro noch nicht einmal vier Jahre alt. Jetzt ist er fast Vierzig und denkt noch einmal über eine Rückkehr auf die große Fußballbühne nach. „Ich habe weiter Kontakt zum Nationaltrainer. Es gibt eigentlich kein besseres Karriereende“, liebäugelt „Piza“ mit der WM in Russland. Zwar ist Peru hinter dem Favoriten Frankreich und dem Europameister von 1992, Dänemark, nur als drittes Team der Gruppe C gesetzt, doch Insider der Branche rechnen jederzeit mit einer Überraschung. Und ein Achtelfinale für den allerletzten Vorhang, das hätte doch was.

[mb/russland.NEWS]

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