Patruschew antwortet Pompeo: „Offensive Außenpolitik“ als Antwort auf „Ende der weichen Politik“

Die Änderung der US-Politik gegenüber Russland hat zu einer erhöhten Bedrohung der nationalen Sicherheit Russlands geführt. Als Reaktion muss Russland seine „offensive Außenpolitik“ verstärken, heißt es Tass zufolge in einer Presseerklärung vom Chef des Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew.

Der frühere CIA-Direktor Mike Pompeo, den Trump als neuen Außenminister vorschlug, kündigte vor gut einer Woche an, die USA werde als Reaktion auf die russische Aggression im Ausland die „weiche Politik“ beenden. „Präsident Trumps nationale Sicherheitsstrategie hat Russland zu Recht als eine Gefahr für unser Land bezeichnet“, so der künftige US-Außenminister Pompeo.

Kein Wunder, dass Moskau jetzt vermutet, Washington werde härtere Maßnahmen ergreifen. „Die nationale Sicherheitsstrategie der USA legt besonderes Augenmerk darauf, die Vorherrschaft im globalen Energiesystem zu sichern und die Führung in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Technologie zu stärken“, so Patruschew.  Washington sehe Russlands Außenpolitik und seine nationalen Interessen als „eine Bedrohung für ihre bedingungslose Vorherrschaft in der Welt“.

„All dies erfordert die Entwicklung zusätzlicher Maßnahmen, um die Folgen der neuen US-Politik zu neutralisieren.“ Dazu gehört auch, dass Russland die Effizienz der Importsubstitution erhöhen und die Unabhängigkeit des Finanzsystems stärken muss, forderte der russische Sicherheitschef.

Am Montag, dem 16. April, bewertete der russische Außenminister Sergej Lawrow die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen – die Lage sei jetzt schlimmer als während des Kalten Krieges. Vier Tage später entschärfte er den Ton und versicherte der zunehmend besorgten Öffentlichkeit, dass weder die Präsidenten noch das Militär beider Länder eine militärische Konfrontation zwischen Russland und den USA tolerieren würden. „Sie [Wladimir Putin und Donald Trump] sind immer noch Führer, die von ihren Völkern gewählt werden. Sie sind diesen Menschen für Frieden und Ruhe verantwortlich“, sagte der Minister.

Den Angriff auf Syrien nannte der Chef des Sicherheitsrats illegal. Laut Patruschew ist es unter solchen Umständen zunehmend notwendig, die traditionellen russischen Werte vor dem destruktiven Einfluss des Westens zu schützen. Einen Kompromiss in den Beziehungen mit den Ländern, die den Vereinigten Staaten „in der Fahrrinne“ folgen, schloss er nicht aus.

Inzwischen finden sich bereits andere Töne in den russischen Medien: Die Vereinigten Staaten fangen an, einem Dinosaurier zu ähneln, dessen riesige Muskelkraft mit einem kleinen Gehirn verbunden ist. Wenn sie zumindest über Reste von Analysekapazitäten verfügten, hätte man längst verstanden, dass der starke Druck auf das russische Volk für den Westen sinnlos und äußerst gefährlich ist.

Schließlich ist Russland weder Jugoslawien noch Libyen, noch kann es der Irak oder Syrien sein.

[hub/russland.NEWS]

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