Ein echter Durchbruch? Der erste beidseitige Waffenstillstand seit Beginn des Bürgerkriegs in der Ostukraine trat um 18 Uhr Ortszeit in Kraft. Doch schweigen die Waffen wirklich?
Kampfpause vor Mariupol
Eine tatsächliche Einstellung der Kämpfe wird aus Mariupol berichtet. Die Stadt ist das Ziel des jüngsten Vorstoßes der Rebellen gewesen und offenbar teilweise eingeschlossen. Die Onlinezeitung Politnavigator in Kiew meldete, dass die Kämpfe dort tatsächlich in Folge der Waffenruhe aufhörten. In der Stadt gibt es neue Kräfte der Regierungstruppen, die die bis nach Nowoasowsk vorgedrungenen Rebellen eigentlich zurückschlagen sollen. Heute war im Tagesverlauf noch heftig gekämpf worden, wie hier auf unkommentierten Aufnahmen des russischen Staatssenders Russia Today zu sehen ist (zu sehen sind Einschläge von Beschuss mit Grad-Raketen vor der Stadt):
Weitere Kämpfe vor Donezk
Anders stellt sich die Situation laut derselben Quelle und auch der Webseite Tajmer aus Odessa in Donezk dar, wo laut übereinstimmenden Berichten noch immer Kampflärm zu hören sei, sowie eine Explosion. Auch in kleineren Ortschaften in der Umgebung soll laut Tajmer noch gekämpft werden. Beide russischsprachigen Onlinezeitungen haben ständige Verbindung zu Einheimischen, die sie über den tatsächlichen Stand der Ereignisse unabhängig von der Propaganda beider Seiten informieren. Mit einem wirklichen Waffenstillstand wären jedoch noch keine der erheblichen Probleme des Donbass gelöst. Unter anderem berichteten die Online-Nachrichten Nahnews gestern, dass die Separatisten über 1.000 Regierungssoldaten in Gefangenschaft haben. Morgen soll es hier einen Austausch mit gefangenen Rebellen geben.
Satirischer Nachtrag: Dass die Tagesschau meldet, die Kämpfe seien sofort eingestellt worden, liegt daran, dass das die offizielle Verlautbarung der ukrainischen Regierung ist. Diese wird generell nicht in Frage gestellt, so lange nicht neben Frau Atai eine ungemeldete Bombe explodiert.
Foto: Soldat der Rebellen am eroberten Flughafen von Lugansk, (c) Anna News
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