Neu von Pussy Riot: Russland als Faschismus [Video aus YouTube]

Die selbst ernannte Frauen-Avantgarde der prowestlichen Liberalen Russlands schlägt wieder zu: Pussy Riot haben unter dem Titel „Tschaika“ ein neues Video heraus gebracht und es gehört natürlich gleich zu den umstrittendsten des russischen Web.

Der Clip, in dem eine uniformierte – wie will man sagen – Rapperin provokant eine russische Patriotin in einem faschistoiden Staat mimt (in dem es natürlich überall Putinbilder an der Wand gibt) – unterscheidet sich von früheren Veröffentlichungen der Truppe vor allem durch eine wesentlich professionellere Produktion, die nicht preisgünstig gewesen sein dürfte. Das Video, das in drei Tagen 1,4 Millionen Zuschauer sammelte, gehört zu den meistgeklickten des russischsprachigen YouTube. Und natürlich zu den meistumstrittendsten. Er liegt auf Russisch und mit englischsprachigen Untertiteln vor und dementsprechend ist die Mehrheit der englischsprachigen Kommentare darunter positiv und die der russischen negativ, wenn man nicht sagen will, voller Beschimpfungen, von denen „Ihr seit giftige Kröten“ die harmloseste ist, die wir finden konnten. Im Kampf der Daumen nach oben gegen nach unten führen die Pussy-Riot-Hater  aktuell etwa mit 24.600 zu 22.500 gegen die Fans.

Politischer Hintergrund des Songs ist ein Korruptionsskandal um den russischen Generalstaatsanwalt, der wie das Lied „Tschaika“ heißt. Enthüllungen des Oppositionellen Nawalny hatten dessen Ansehen im Land nachhaltig beschädigt und auch ein negatives Schlaglicht auf die Gruppe der Führungsfunktionäre eine Etage unter dem Keml geworfen. Das war für die Pussy-Riot-Aktivistinnen natürlich ein gefundendes Fressen und ein Anlass für eine neue Provokation gegen das „System Putin“, wie sie in ihrem Stil liegt.

Musikalisch ist der Song trotz Profi-Produktion von sehr zweifelhafter Qualität und nicht viel mehr als etwas Beat mit Sprechgesang – aber wir wissen natürlich von Pussy-Riot-Fans, das es bei diesen Musikerinnen nicht um die Musik geht, die bei ihnen noch nie besser war, sondern um die „Message“. Neidlos gestehen muss man ihnen, dass ihre Aktionen sehr viel Öffentlichkeit bekommen, auch dieser Clip wird sich lange unter den meistgeschauten Onlinevideos Russland halten. Der Text handelt natürlich – wie man an den Bildern sieht, vom nach Auffassung der Autorinnnen faschistoiden Russland , zahlreiche Anspielungen auf den Stalinismus und Nationalsozialismus sind im Sinne einer möglichst wirkungsvollen Provokation inklusive. Nun aber genug der Vorrede, natürlich gibt es bei uns das Original:

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