Der bekannteste russische Oppositionelle und Gründer des Fonds zur Korruptionsbekämpfung (FBK) Alexej Nawalny ist heute offensichtlich vergiftet worden. Er liegt in einem Omsker Notfallkrankenhaus auf der Intensivstation. Seine Pressesprecherin Kira Jarmysch teilte per Twitter mit, dass er ins Koma gefallen sei. „Alexei ist immer noch an ein Beatmungsgerät angeschlossen, sein Zustand ist ernsthaften. Es gibt noch keine Testergebnisse“, schrieb sie.
Am Morgen des 20. August wurde Nawalny nach einer Notlandung in Omsk ins Krankenhaus eingeliefert. Er war auf dem Weg von Tomsk nach Moskau. Jarmysch berichtete, dass Nawalny sich im Flugzeug schlecht fühlte und noch an Bord ohnmächtig wurde. Laut Jarmysch hätte man Nawalny etwas in den Tee mischen können, den er in einem Flughafenrestaurant getrunken hat. Dies sei das einzige gewesen, was er am Morgen zu sich nahm. Nach Angaben der Tomsker Zweigstelle des FBK fühlte sich Nawalny am Tag zuvor wohl.
Der Telegrammkanal Life Shot schrieb unter Berufung auf eine Quelle, dass bei dem Politiker zuvor eine akute Vergiftung durch einen unbekannten Psychodysleptiker diagnostiziert worden sei. Das regionale Gesundheitsministerium teilte der Nachrichtenagentur RIA Nowosti mit, dass verschiedene Fachärzte an der Behandlung und Diagnose beteiligt sind.
Die Anwälte des FBK planen, sich an den Untersuchungsausschuss zu wenden, um eine Untersuchung gemäß Art. 277 des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation (Eingriff in das Leben eines Staatsmannes oder einer Persönlichkeit des öffentlichen Lebens), sagte der Leiter der Rechtsabteilung der FBK Wjatcheslaw Gimadi auf Twitter.
Nawalny bereiste die Städte Sibiriens. Er verbrachte mehrere Tage in Nowosibirsk und Tomsk und sammelte dort laut mehreren Medienberichten Material für eine neue Untersuchung über Abgeordnete der Partei „Einiges Russland“.
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