Nawalny produzierte Putin-Video im Schwarzwald mit Hilfe aus Los Angeles

Nawalny produzierte Putin-Video im Schwarzwald mit Hilfe aus Los Angeles

Die Betreiber der Black Forest Studios in Kirchzarten erzählten den Badischen Neuesten Nachrichten, wie Nawalny mit seiner bis zu 20-köpfigen Crew das Video über Putins angeblichen Palast produzierte.

Nach einer Anfrage einer Firma aus Los Angeles zur Produktion einer Dokumentation quartierte sich Nawalny mit seinem Team in den erst im November eröffneten Black Forest Studios ein, um seinen neuen Enthüllungsfilm „Ein Palast für Putin. Die Geschichte der größten Bestechung“ fertigzustellen.

Nach der Vergiftung in Russland und der anschließenden Behandlung in Berlin verbrachte Nawalny einige Wochen zur Erholung im Schwarzwaldörtchen Ibach in der Nähe von Waldshut-Tiengen.

Laut Anfrage aus Los Angeles suchte man für ein paar Drehtage geeignete Räumlichkeiten, Personal und Equipment in Süddeutschland. Die Studiobetreiber Sebastian Weiland und seine Frau Nina Gwyn Weiland kannten die Firma aus Los Angeles nicht, obwohl sie selbst enge Kontakte nach L.A. haben. Laut ihren Aussagen machte die Anfrage einen sehr professionellen Eindruck.

Erst einige Wochen vorher hatten sie von einem insolventen Schweizer Filmequipment-Verleih technische Ausrüstung gekauft, somit war das Studio auf sehr professionellem Standard. Die Zusage erfolgte, obwohl man noch nicht wusste, um was für eine Dokumentation es sich handeln sollte.

„Um wen es sich dabei handelt, erfuhren wir erst bei der Vorbesichtigung. Dann haben wir uns dementsprechend aufgestellt, damit der Dreh unter größter Geheimhaltung ablaufen kann“, so Nina Gwyn Weiland der BNN gegenüber.

„Wir haben auch schon in Hollywood mit Berühmtheiten gearbeitet. Geheimhaltung und Diskretion sind wir gewohnt“, berichtet Sebastian Weiland. Die Sicherheit der Umgebung soll den Filmemachern um Nawalny sehr wichtig gewesen sein. Türen und Jalousien des Studios mussten geschlossen bleiben, das Gelände wurde abgesperrt und das Team zur Verschwiegenheit verpflichtet.

Die Studiobetreiber betonen, dass sie nichts mit dem Inhalt des Videos zu tun haben. Sie haben lediglich die Technik und die Location gestellt sowie den Dreh organisiert.

Das Studio war ursprünglich nur für eine knappe Woche gemietet. Den Filmemachern habe aber der Ort und die Möglichkeiten so gut gefallen, dass der Dreh auf insgesamt zwei Wochen verlängert wurde und Teile der 20-köpfigen internationalen Crew aus Berlin nach Kirchzarten kamen. In Berlin sollten eigentlich die letzten Aufnahmen vor dem Abflug nach Moskau gedreht werden.

Nach Aussagen der Studiobetreiber den BNN gegenüber sollen die Arbeitstage intensiv – von früh morgens bis spät abends – viel länger als geplant gewesen sein. „Am Ende eines Drehtags stand Alexej Nawalny hinter dem Tresen der hauseigenen Bar und hat Schnäpse ausgeschenkt.“

„Mich hat am meisten seine entspannte Freundlichkeit begeistert und die Ruhe, in der er seine Leidenschaften und Visionen zum Ausdruck bringt“, schildert Nina Gwyn Weiland ihre Eindrücke.

Bis zur letzten Minute soll gedreht und produziert worden sein, denn der Abreisetag von Nawalny rückte immer näher.

[hrsg/russland.NEWS]

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