Moskauer Studenten wehren sich gegen WM-Fanzone

Es werde zu laut, man fände keine Ruhe, der Trubel störe den Betrieb – die Pläne der Moskauer Stadtverwaltung, auf dem Gelände der Lomonossow-Universität die Moskauer Fanzone zur Fußball-Weltmeisterschaft 2018 zu platzieren stoßen nicht überall auf Gegenliebe. Appelle blieben bislang unbeachtet.

Die Studenten der altehrwürdigen Moskauer Lomonossow-Universität sind sogar schon bei dem FIFA-Präsidenten Gianni Infantino vorstellig geworden, sagen sie. Zwei Briefe hätten sie an seine Adresse geschickt. Auch der russische Präsident Wladimir Putin habe keinerlei Reaktion gezeigt, als sie baten, die Fanzone der WM an einen anderen Ort zu verlegen. Obwohl ihm als Staatsoberhaupt ja eigentlich viel an einer entsprechenden Ausbildung des Nachwuchses im Land liegen sollte.

Über 25.000 Feierwütige und Fußballfans werden auf der FIFA-Fanmeile die Nacht zum Tage machen, befürchten Studenten und Lehrkörper nicht ganz zu Unrecht. Vom 14. Juni bis 15. Juli soll in der russischen Hauptstadt in unmittelbarer Nähe der Uni die große Party steigen. Das Areal befindet sich nur wenige Metrostationen vom Luschniki-Stadion entfernt. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel befürchten die Betroffenen, so dass an einen geregelten Unterricht während dieser Zeit wahrscheinlich nicht zu denken ist.

Die Professoren sind ebenfalls geschlossen dagegen, weil ihrer Meinung nach dadurch der Lehrplan und die Forschungen massiv gestört würden. Das grüne Gelände rund um die Universität sei nicht dazu geplant und geschaffen worden, um ein derartiges Festival zu veranstalten, kritisierten sie zusammen mit ihren Schülern in einer öffentlichen Mitteilung. Einer Petition, die wegen der angedachten Fanzone ins Leben gerufen wurde, hätten sich bereits mehr als 4.500 Studenten und Professoren per Unterschrift angeschlossen, so heißt es.

[mb/russland.NEWS]

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