„Moskau“: Der deutsche Schlager öffnet zur WM die Mottenkiste

„Moskau, Moskau, wirf die Gläser an die Wand…“, ja das waren noch Zeiten, als uns der deutsche Schlager 1979 per Eurovision das Sowjetreich näherbrachte. Totgeglaubte leben länger, das beweist gerade der deutsche Schlagerkomponist Ralph Siegel, der seinerzeit die Pseudomongolen Dschingis Khan in Gestalt einer sechsköpfigen Showcombo vermarktete.

Pünktlich zur Fußball-WM 2018 bringt Siegel die Truppe wieder zurück auf die Bühne. „Das wird der Hammer“, haut Siegel auf den Putz und vermutlich hat er recht. Zwanzig Millionen verkaufte Platten, dazu Gold und Platin aus zwanzig Ländern, reichen dem simplen Konzept zu allen Ehren. Sein Erfolgsrezept war einfach: Eine eingängige Melodie, die man nie mehr aus dem Kopf heraus bekommen soll und dazu fürchterlich abfeiern kann. Discoherz, was willst du mehr.

Louis Hendrik Potgieter, den damals viele wirklich für den leibhaftigen Dschingis Khan hielten, wenn er auf der Bühne herumtobte wie ein Irwisch, starb zwar bereits 1994 in Südafrika an Aids und auch Steve Bender segnete mittlerweile das Zeitliche, doch hält das Ralph Siegel nicht davon ab, eine reunierte Revivaltruppe aufs Spielfeld zu schicken. Rechtzeitig zur Fußball-Weltmeisterschaft in Russland wird es eine neu aufgelegte Version von „Moskau“ geben.

Die Vorfreude steht Siegel ins Gesicht geschrieben: „Wir haben einen Vertrag über drei Jahre abgeschlossen. Ich kann es kaum erwarten, bis wir wieder durchstarten.“ Aufgepeppt wird die Rumpfcombo von damals mit jungen, und laut dem Komponisten nicht unbekannten, Gesichtern aus der Pop-Branche. „Featuring heißt das ja heute auf Neudeutsch“, sagt Siegel als alter Hase im Geschäft.

Eine Riesenproduktion, hinter der viel Arbeit steckt, soll das Ganze werden, heißt es bei der Plattenfirma Sony, die ebenfalls mit an Bord ist. „Ich will noch nicht zu viel verraten, aber das wird wirklich der Hammer“, lanciert Siegel die Neugier. In einigen Tagen werde die erste Veröffentlichung dieses Mega Projekts bekannt gegeben. Dschingis Khan hat sich dafür extra wochenlang im Studio eingeigelt und offenbar hart daran gearbeitet.

Das Partyvolk ist während der WM in Russland jedenfalls beschäftigt, wenn pünktlich zum Anstoß die Goldene Horde um Dschingis Khan wieder über den Plattenteller reitet. Und praktischerweise kriegt man „Schingis Han“ auch sturzbetrunken noch ganz gut hin.

[mb/russland.NEWS]

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