Moskau – Business as (fast) usualBasilius-Kathedrale Nacht Moskau © wietek

Moskau – Business as (fast) usual

Die Moskauer haben fast normale Feiertage vor sich. Bürgermeister Sobjanin hält die bestehenden Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus in Moskau für ausreichend. Er ist der Überzeugung, dass das medizinische System, insbesondere die Krankenhäuser, mit der Situation fertig werden, es stünden noch viele Betten für Coronavirus-Patienten zur Verfügung.

Weitere Corona bedingte Einschränkungen seien nur dann zu erwarten, „wenn das medizinische System den Strom der Patienten nicht mehr bewältigen kann, so etwas gibt es in Moskau nicht. Es gibt immer noch genügend Sicherheitsspielraum.“

Gefragt, ob man in Moskau eventuell mit einem Szenario wie in China rechnen müsse – dort wurden ganze Gebiete geschlossen –, meinte er, dass „natürlich die chinesische Methode wirksam ist, aber ob sie auf Russland anwendbar ist – ich denke, dass nein“.

Es werde in Moskau während der Neujahrsfeiertage keine Ausgangssperre geben. „Wir schränken weder Versammlungen ein, noch kündigen wir Ausgangssperren an“. Und es werde auch keine Einschränkungen beim Alkoholverkauf für die Feiertage geben.

Ein für Russland wichtiger Punkt, denn die Zeit des Feierns beginnt mit dem Silvester nach heute gültigem gregorianischen Kalender (31. Dezember) über das orthodoxe Weihnachten nach altem julianischen (7. Januar) zum „alten Neuen Jahr“ am 14. Januar.

Das hatte Sobjanin ganz sicher auch im Hinterkopf, als er argumentierte, dass es in der Welt eine Fülle von Erfahrungen zu ‚Trockenheitsgesetzen‘ gibt, die in aller Regel mit weit verbreiteter Trunkenheit endeten. „Deshalb sehe ich keinen Sinn darin“.

Auch erwartet Sobjanin, dass es trotz der restriktiven Maßnahmen in Moskau keinen Mangel an Touristen aus anderen russischen Städten für die Neujahrsfeiertage geben wird. Für Ausländer gebe es allerdings länderspezifische Einschränkungen.

Die Hotels in Moskau seien zu etwa 50 Prozent gefüllt, da die innerregionalen Ströme sehr groß seien. Man könne also nicht sagen, die Hotels stünden leer, obwohl es „praktisch keine ausländischen Touristen in der Stadt gibt.“

Zurzeit sind in Moskau Restaurants von 23 bis 6 Uhr geschlossen. Für Moskauer, die über 65 Jahre alt sind und chronische Krankheiten haben, gilt die Verpflichtung zur Selbstisolation. Mindestens 30 Prozent der Büro-Angestellten sind zur Arbeit von zuhause verpflichtet. In der Stadt gilt Masken- und Handschuhpflicht.

Am Sonntag dem 13. Dezember betrug der tägliche Covid-Anstieg in Russland 28.080 Infektionen. In Moskau wurden 6.425 neue Erkrankungsfälle gemeldet.

[hrsg/russland.NEWS]

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