22:21
Moskau vertritt den Standpunkt, dass Kiew durch den Beginn der Strafexpedition in Slawjansk das Leben von Militärbeobachtern gefährdet, heißt es in einer Erklärung von Maria Sacharowa, stellvertretenden Direktorin des Departements für Information und Presse des russischen Außenministeriums.
Ihren Worten zufolge stellten die Behauptungen ukrainischer Massenmedien, dass die Entführung von Militärinspektoren „mit Moskaus Zuspiel“ erfolgt sei, eine wohldurchdachte Aktion Kiews gegen die OSZE-Beobachter, die sie selbst eingeladen hatten, dar.
Die Diplomatin ist sich dessen sicher, dass die Militärbeobachter nach Slawjansk entsandt wurden, um einen neuen Spannungsherd im Interesse einer Eskalation und einer direkten Einbeziehung europäischer Länder in den innerukrainischen Konflikt zu schaffen.
21:59
Der russische Außenamtschef Sergej Lawrow hat aufgerufen, das Potential der OSZE einzusetzen, um Kiew zu überzeugen, den Truppeneinsatz gegen die Bevölkerung der Südostukraine rückgängig zu machen, teilte das Außenministerium nach einem Telefongespräch des russischen Außenministers mit dem schweizerischen Präsidenten und amtierenden OSZE-Vorsitzenden Didier Burkhalter mit.
Lawrow und Burkhalter haben auch die Notwendigkeit bekräftigt, die Festlegungen der Genfer Erklärung vom 17. April, die vor allem eine sofortige Feuereinstellung vorsehen, restlos zu erfüllen.
21:07
Russland hat die Ukraine ermahnt, das an sie bereits de facto gelieferte Gas bis zum nächsten Mittwoch zu bezahlen. Widrigenfalls würde die Vorauskasse gefordert werden. Nach Ansicht Moskaus sei Europa im gleichen Maße daran interessiert, dass Kiew seine vertraglichen Verpflichtungen einlöse.
Wie der Minister für Energiewirtschaft der Russischen Föderation, Alexander Novak erklärt hat, soll das an die Ukraine im April gelieferte Gas bis zum 7. Mai bezahlt worden sein. Widrigenfalls würde „Gazprom“ am 16. Mai an Kiew eine Vorausrechnung für die Lieferungen im Juni ausstellen. „Dementsprechend wird die ukrainische Seite bis zum 31. Mai die Möglichkeit haben, die Bezahlung dieser Rechnung vorzunehmen, und dann wird der Umfang von Gas, das im Juni geliefert wird, genau dem Umfang entsprechen, der bis zum 31. Mai bezahlt worden ist“, unterstrich der Minister. Und er fügte hinzu: „Das bedeutet nicht, dass Russland die Gaslieferungen beschränkt. ‚Gazprom’ erfüllt seine Verpflichtungen in Übereinstimmung mit dem Vertrag von 2009, dessen Gültigkeit Kiew bestätigt hat. Das ist keine Einschränkung, sondern eine Lieferung im Umfang des gekauften Gases.“
Nowaks Worten zufolge fordere Moskau Europa dazu auf, die Verantwortung für das Anlegen von Gasvorräten in der Ukraine zu teilen, denn die „Situation mit dem Einpumpen von Gas in die unterirdischen Gaslager der Ukraine ist kritisch.“
20:48
Die Situation mit dem Einpumpen von Gas in die unterirdischen Gaslager der Ukraine sei kritisch, es komme darauf an, Maßnahmen zu ihrer Beilegung sowohl in der Ukraine als auch in Europa zu ergreifen, erklärte zu Journalisten der Minister für Energiewirtschaft der Russischen Föderation, Alexander Novak.
Er erinnerte daran, dass während der dreiseitigen Konsultationen am 2. Mai in Warschau der Minister für Energiewirtschaft und Kohlenbergbau der Ukraine, Juri Prodan, erklärt hätte, dass die ukrainische Seite das Einpumpen der erforderlichen Gasumfänge in die unterirdischen Gaslager während der Sommerzeit nicht garantiere. „Und folglich garantiert die Ukraine nicht die Lieferung von Gas für die europäischen Verbraucher, das heißt, sie garantiert nicht den Gastransit in dem Umfang, welcher in Übereinstimmung mit dem Vertrag zwischen ‚Gazprom’ und den europäischen Beziehern von Gas vorgesehen worden ist“, erläuterte der Minister.
20:19
Etwa hundertfünfzig Einwohner von Odessa haben am Sonnabend das Gebäude der Gebietsmiliz blockiert, ihrer Entrüstung über die Tatenlosigkeit der Ordnungshüter während der Unruhen am Freiten Luft gegeben und den Rücktritt des Gouverneurs, Wladimir Nemirowski, gefordert.
Die Menschen, die sich dort versammelt hatten, versuchten, sich Zugang zum Gebäude zu verschaffen, wurden jedoch durch ein verstärktes Milizaufgebot daran gehindert, welches die Räumlichkeiten bewacht, in denen Untersuchungshandlungen vorgenommen werden.
Seinerseits bringen Bürger der Stadt zum Haus der Gewerkschaften, das die Extremisten in Brand gesteckt haben, den ganzen Tag lang Blumen und Kerzen zum Andenken an die Todesopfer.
19:45
Die Mitglieder des Staatsrates der Krim, die aus dem Bestand der Ukraine ausgeschieden ist und sich Russland angeschlossen hat, vertreten den Standpunkt, dass die Ereignisse im Südosten der Ukraine den Nachweis dafür erbracht hätten, dass Kiew auf den Terror setzt, heißt es in einer Erklärung auf der Seite der Regionalbehörden.
„Diese Ereignisse beweisen, dass die nicht legitimen Machthaber in Kiew auf den Terror gegenüber jenen gesetzt haben, die sich mit der Errichtung der Bandera-Diktatur in der Ukraine nicht abfinden wollen“, wird darin festgestellt.
19:39
Die ukrainische Ex-Regierungschefin und Präsidentenkandidatin Julia Timoschenko hat die Verbrennung von Menschen in Odessa als „Schutz administrativer Gebäude“ und den Überfall der Radikalen auf ein Anti-Maidan-Lager als „friedliche Demonstration“ bezeichnet.
„In Odessa konnten wir durchhalten und uns verteidigen, weil Stadtbewohner uns halfen, als eine friedliche proukrainische Demonstration überfallen worden war. Wir konnten auch administrative Gebäude schützen“, sagte Timoschenko am Samstag nach Angaben ihrer Vaterlandspartei. Die bei einem Brand im Gewerkschaftshaus ums Leben gekommenen friedlichen Menschen bezeichnete sie als „Angehörige von Diversionstruppen, die gekommen waren, um Einwohner von Odessa zu töten“.
19:15
Die Strafoperation des Kiewer Militärs stürzt die Ukraine nach Worten von Russlands Außenminister Sergej Lawrow in den Brudermord. „Dennoch sind noch Chancen für eine Deeskalation im Land und für einen gesamtnationalen Dialog vorhanden“, sagte Lawrow in einem Telefonat mit seinem US-Amtskollegen John Kerry, teilte das russische Außenamt am Samstag nach dem Gespräch mit.
„Lawrow rief die USA auf, ihren Einfluss zu nutzen, um das von ihnen aufgepäppelte Regime in Kiew, das dem eigenen Volk den Krieg erklärt hatte, zu bewegen, die Kampfhandlungen in südöstlichen Regionen unverzüglich einzustellen, die Truppen abzuziehen und die festgenommenen Teilnehmer der Proteste auf freien Fuß zu setzen“, hieß es in der Mitteilung.
Die Deeskalation in der Ukraine und ein gesamtnationaler Dialog, vor allem über die Verfassungsreform, wären von außerordentlich großer Bedeutung. „Chancen dafür sind noch vorhanden, vorausgesetzt, dass in dem (Verfassungs-)Prozess alle Regionen vertreten sein und die Terroristen des Rechten Sektors entwaffnet werden, die in Odessa ein Blutbad angerichtet hatten“, wurde Lawrow in der Mitteilung zitiert.
19:00
Die jüngsten Tragödien in südukrainischen Odessa und in Slawjansk im Osten des Landes sind nach Worten eines russischen Parlamentariers das „Präludium zum Bürgerkrieg“ in der Ukraine.
„Wir sprechen unser tiefempfundenes Beileid im Zusammenhang mit dem Tod von Menschen, die ihr Leben in diesem Gemetzel lassen mussten“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Föderationsrates, Andrej Klimow, am Samstag in Moskau. „Kampfhandlungen in dicht besiedelten Städten sind an und für sich schon ein Verbrechen. Selbst die Vereinigten Staaten wiesen darauf hin, dass der Tod von Menschen in Odessa nicht hinnehmbar ist, wenngleich Washington in vieler Hinsicht jenen Vorschub geleistet hatte, die jetzt ihr Unwesen im Südosten der Ukraine treiben.“
„Dass dies im 21. Jahrhundert passiert, ist Schmach und Schande, vor allem für den Westen, der die Welt mit Märchen über eine abstrakte Demokratie traktiert und zugleich auf Menschen zu schießen begann.“ Dabei verglich Klimow die Entwicklung in der Ukraine mit dem Jugoslawien-Krieg. „Aber heute versuchen die gleichen Leute, die Situation in der Ukraine, in unmittelbarer Nähe zur russischen Grenze zu dirigieren“, sagte er.
18:46
Die Situation in der Ukraine ist nach Ansicht von Finnlands Außenminister Erkki Tuomioja unberechenbar geworden. „Neue Sanktionen gegen Russland werden die Krise nicht beizulegen helfen“, erklärte Tuomioja am Samstag nach Angaben des finnischen Radio- und TV-Senders Yle.
„Die jüngsten Zusammenstöße in Odessa führten vor Augen, dass in der Ukraine Kräfte aktiv sind, die weder auf Moskau noch auf Kiew hören.“ Der Minister äußerte die Hoffnung, dass Russland von der militärischen Einmischung in der Ukraine absieht und versuchen wird, die Situation mit friedlichen Mitteln beizulegen.
„Selbst wenn Russland einer anderen Meinung ist, könnten wir auf der Grundlage der Genfer Vereinbarungen (bei Verhandlungen) doch noch vorankommen. Das Wichtigste besteht jetzt darin, einen nationalen Dialog anzubahnen… Neue Sanktionen gegen Russland werden nichts erwirken. Vorrangig ist, das weitere Blutvergießen nicht zuzulassen“, betonte der finnische Außenamtschef.
18:30
Die Zahl von Personen, die während der Tumulte und des Brandes im Haus der Gewerkschaften umgekommen sind, hat 46 erreicht.
Mehr als 200 Menschen haben medizinische Hilfe in einer der Gesundheitseinrichtungen in Anspruch genommen. 20 von ihnen sind Milizangestellte.
Mediziner bewerten den Gesundheitszustand von 40 Personen als sehr schwer. Zusätzliche Apparaturen für künstliche Beatmung sind in die Krankenhäuser gebracht worden.
18:21
Die Sicherheitskräfte in der südukrainischen Stadt Odessa haben während des jüngsten Massakers den Befehl erhalten, ihre Aufgebote von den Schlachtorten zurückzuziehen und sich nicht einzumischen. Das teilte ein ranghoher Offizier des ukrainischen Innenministeriums am Samstag RIA Novosti mit.
„Maidan-Gegner in Odessa wurden von in Zivil umgekleideten Angehörigen der Sonderbataillone ‚Vostok‘ und ‚Sturm‘, die in Dnepropetrowsk und Odessa stationiert sind, misshandelt und getötet. Diese vor kurzem aufgestellten Bataillone setzen sich aus Aktivisten nationalistischer Organisationen zusammen. Auch damit kann die Passivität der Miliz in Odessa erklärt werden“, sagte der Offizier, der anonym bleiben wollte.
Ihm zufolge werden die beiden Bataillone vom ukrainischen Geschäftsmann und Politiker Igor Kolomojski sowie vom Parlamentsabgeordneten und Präsidentenkandidaten Pjotr Poroschenko direkt finanziert. „Menschen erhalten ihren Sold in bar“. „Profis in der Miliz sabotieren stillschweigend die Anweisungen von (Innenminister Arsen) Awakow, Sicherheitschef Valentin Naliwaitschenko und anderen ‚Revolutionären‘. Ich denke, dass niemand vom alten Personal der Miliz in nächster Zeit im Dienst bleibt“, sagte der Offizier.
17:59
Im Gebiet Lugansk hat der „Volksgouverneur“, Valeri Bolotow, mitgeteilt, dass in der Region die totale Mobilmachung beginnt sowie der Notstand und die Ausgangssperre von 23.00 Uhr bis 6.00 Uhr verhängt werden.
Zuvor ist bekannt geworden, dass im Gebiet Donezk ebenfalls die Mobilmachung aufgenommen worden sei und die einheitlichen Widerstandskräfte im Entstehen begriffen ist.
17:55
Das Pentagon hat nach eigenen Angaben keinen Grund, Russland als einen Feind zu betrachten. „Aber wir warten von Moskau Handlungen zur Deeskalation in der Ukraine“, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby am Freitag (Ortszeit) in Washington.
„Die Gegner, die Feinde, mit denen wir jetzt zu tun haben, befinden sich in Afghanistan. Sie sind es, mit denen wir in offenem Konflikt sind. Sie (Journalisten) wissen auch, dass wir Gegner im Bereich der Cyber-Sicherheit haben, denn wir werden tagtäglich attackiert“, fuhr Kirby fort.
Aber die Beziehungen zu solchen Ländern wie Russland oder China seien umfassender und komplizierter. „Wir haben keinen Grund, Russland als einen Feind zu bezeichnen. Auch Russland hat keinen Grund, (unser) Feind zu sein“, sagte Kirby in einer Stellungnahme zur jüngsten Äußerung des NATO-Vizegeneralsekretärs Alexander Vershbow.
Zuvor hatte Vershbow erklärt, dass die Politik Moskaus die Allianz zwingt, Russland nicht als Partner, sondern eher als Gegner zu betrachten.
17:49
Der amtierende Chef des ukrainischen Innenministeriums, Arsen Awakow, teilte mit, dass Angehörige der Kräfte der Staatsgewalt ihre Operation in Kramatorsk ungeachtet des Widerstandes von Anhängern der Föderalisierung fortsetzten.
Seinen Worten zufolge beziehen Scharfschützen, die den Kiewer Behörden unterstehen, Positionen auf mehrstöckigen Gebäuden und schießen von dort. Kampfhandlungen entfalten sich in den Straßen der Stadt.
Zuvor erklärte Awakow, dass zwei Blockposten in der Nähe des Flughafens von Kramatorsk vernichtet worden seien und dass Kräfte der Staatsgewalt den Föderalisierungsanhängern den Fernsehturm entrissen hätten.
17:45
Der vom Volk gewählte Gouverneur des ostukrainischen Gebiets Donezk, Waleri Bolotow, hat angesichts einer Offensive der ukrainischen Armee den Notstand und eine allgemeine Mobilmachung in der Region ausgerufen. Das teilte ein Vertreter der sogenannten Vereinigten Armee des Südostens RIA Novosti am Samstag mit.
Der Anordnung zufolge wird die gesamte männliche Bevölkerung der Region mobil gemacht. Zudem gelte auf dem Territorium des Gebiets von 23.00 bis 06.00 Uhr eine Ausgangssperre, hieß es in dem vom Vertreter des Pressezentrums des Stabes Alexander Markitan verlesenen Dokument.
Zuvor hatte auch der Kommissar der patriotischen Bewegung „Ostfront“, Nikolai Solnzew, eine allgemeine Mobilmachung im benachbarten Gebiet Donezk ausgerufen. „Unsere Machtstrukturen sind zu groß angelegten Kampfhandlungen bereit“, erklärte er.
17:07
Bulgariens Außenminister Kristian Wigenin hat die jüngste Entwicklung im südukrainischen Odessa als „ungeheuerlich“ bezeichnet und von Kiew gefordert, paramilitärische Gruppen zu entwaffnen. „Die ukrainischen Behörden haben die eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen und den Einfluss rechtsradikaler Ultranationalisten einzuschränken“, erklärte der Minister am Samstag in einem Interview für den Radiosender BNR.
Sofia bestehe darauf, dass die Regierung in Kiew ihre (aus dem Genfer Abkommen) resultierenden Verpflichtung strikt erfülle. „Wir bestehen auf einer umfassenden Ermittlung ohne Rücksicht auf die Mörder.“ „Die Gewährleistung von Ordnung ist letztendlich eine Pflicht der Kiewer Regierung. Die Ermittlung soll zeigen, wer sich für das Geschehene verantworten wird“, sagte Wigenin.
Am Freitagabend hatten die Radikalen aus dem sogenannten Rechten Sektor einige Dutzend Anhänger der Föderalisierung in der Ukraine im Gewerkschaftshaus von Odessa blockiert und mit Molotow-Cocktails beworfen. Rund 40 Menschen starben in den Flammen oder beim Sprung aus dem Gebäude. Insgesamt kamen bei den Ausschreitungen in Odessa 46 Menschen ums Leben.
16:54
Die Selbstverteidigungskräfte von Kramatorsk kontrollieren derzeit nach eigenen Angaben nur den zentralen Teil dieser ostukrainischen Stadt. „Die anderen Stadteile sind von den Kiew-treuen Sicherheitskräften besetzt“, teilte ein Vertreter der Bürgerwehr, der sich als Iwan vorgestellt hat, RIA Novosti am Samstag mit.
„Wir halten nur den zentralen Platz der Stadt, alles andere ist unter Kontrolle der Nationalgarde und des Rechten Sektors. Im Moment wird nicht geschossen. Wir bereiten uns auf einen nächsten Sturm auf unsere Positionen vor“, sagte er.
Die ukrainische Armee setzt ihren „Anti-Terror-Einsatz“, der von Russland als Strafoperation der Kiewer Junta gegen die eigene Bevölkerung bezeichnet wird, auch im benachbarten Slawjansk fort. Einigen Angaben zufolge ist für nächste Zeit die Erstürmung der Stadt Lugansk geplant.
16:34
In Odessa habe die Miliz während der Zusammenstöße zwischen den Anhängern und den Gegnern der Föderalisierung den Befehl erhalten, ihre Einheiten vom Ort des Geschehens abzuziehen, teilte ein hochgestellter Offizier des ukrainischen Innenministeriums mit.
Seinen Worten zufolge hätten Aktivisten von „Antimaidan“ im Haus der Gewerkschaften Schutz vor den Radikalen aus dem „Rechten Sektor“ gesucht. Im Anschluss daran hätten die Extremisten das Gebäude in Brand gesteckt, so dass die Menschen, die sich darin aufhielten, blockier wurden.
Der Offizier erklärte, dass sich an den Morden an Anhängern der Föderalisierung zivilgekleidete Militärangehörige der Sonderbataillone des MdI der Ukraine „Wostok“ und „Storm“ beteiligt hätten. Sie seien mit Aktivisten der nationalistischen Organisationen aufgefüllt worden und würden von ukrainischen Geschäftsleuten sowie vom Politiker Ihor Kolomoyskyi sowie vom Präsidentschaftskandidaten Petr Poroshenko finanziert.
16:33
Die Kiewer Machthaber sind nach Worten von Präsidentensprecher Dmitri Peskow für das Massaker in Odessa verantwortlich. „Ihre Hände sind mit Blut besudelt. Aber auch jene, die die Kiewer Junta als legitime Macht bezeichnen, werden selbst zu Verbrechern“, erklärte Peskow am Samstag in Moskau.
„Die Behörden in Kiew sind für dieses Verbrechen nicht nur verantwortlich. Sie sind unmittelbare Teilnehmer dieses Blutbads… Wir müssen mit Bedauern feststellen, dass die Strafoperation Kiews in südöstlichen Regionen des Landes von manch einem unterstützt wird.“
Die jüngste Erklärung der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton, wonach der ukrainische Staat ein „Monopol für die Gewaltanwendung“ haben soll, bezeichnete der Sprecher als „unbegreiflich für menschlichen Verstand“. Die Rechtfertigung der Strafoperation im Südosten der Ukraine sei nicht anders zu bewerten als Zynismus.
16:01
Der Westen droht Russland täglich mit Sanktionen, statt Stellung zu den Verbrechen zu nehmen, die im Südosten der Ukraine begangen werden, und angesichts des schrecklichen Verbrechens in Odessa Mitleid zu bekunden, erklärte Putins Pressesekretär Dmitri Peskow.
Er merkte an, dass „solch eine Situation unverständlich und unannehmbar ist und zur weiteren Vertiefung des Konflikts in der Ukraine führt“.
15:41
Die letzten Ereignisse im Südosten der Ukraine zeigen die Richtigkeit der Entscheidung Moskaus bezüglich der Krim, erklärte Putins Pressesprecher Dmitri Peskow.
„Im Grunde verstehen wir jetzt, wie gerechtfertigt und richtig die Handlungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin und der Russischen Föderation sowie der Bevölkerung der Krim waren, die den Willen geäußert hatte, sich Russland anzuschließen“, betonte er.
Hätte Putin nicht eine entschlossene Position eingenommen und hätten die Bewohner der Krim nicht für die Angliederung gestimmt, würde es auf der Krim jetzt genauso ein Blutvergießen geben, so Peskow.
15:27
Die Strafoperation der ukrainischen Armee in mehreren ostukrainischen Städten und Massenmord an eigener Bevölkerung machen die Präsidentenwahl nach Ansicht von Putins Sprecher Dmitri Peskow unmöglich.
„Wir können nicht verstehen, von welchen Wahlen in europäischen Hauptstädten und in Washington die Rede ist, nachdem Kiew das Schwungrad der verbrecherischen Konfrontation gegen das eigene Volk in Gang gesetzt und sich am Freitag eine Tragödie in Odessa abgespielt hatte“, erklärte Peskow am Samstag in Moskau. Es liege klar auf der Hand, dass es angesichts der Kampfhandlungen, einer Strafoperation und Massenmordes in der Ukraine absurd wäre, von irgendeiner Wahl zu sprechen, sagte der Sprecher.
Am Vortag hatten die Radikalen aus dem sogenannten Rechten Sektor einige Dutzend Anhänger der Föderalisierung in der Ukraine im Gewerkschaftshaus von Odessa blockiert und mit Molotow-Cocktails beworfen. Rund 40 Menschen starben in den Flammen oder beim Sprung aus dem Gebäude.
15:24
Die auf die Lösung der Situation mit den OSZE-Beobachtern in Slawjansk gerichtete Mission von Wladimir Lukin, dem Vertreter des russischen Präsidenten, hat ein Ergebnis gezeitigt, und die Russische Föderation wird die auf eine Deeskalation der Lage in der Ukraine gerichtete Politik fortführen, erklärte Putins Pressesekretär Dmitri Peskow.
Am Samstag waren die zwölf ausländischen OSZE-Militärbeobachter freigelassen worden.
15:17
Moskau ist sich nach Worten von Putins Sprecher Dmitri Peskow darüber im Klaren, dass die innerukrainische Politische Krise ohne Dialog mit dem Westen unmöglich gelöst werden kann. „Aber Russland kann nach einem Ausweg aus der Krise nicht im Alleingang suchen“, sagte der Sprecher am Samstag in Moskau.
Am Freitag hatte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton erklärt, dass das Monopol des ukrainischen Staates auf die Gewaltanwendung beachtet werden soll. „Derartige Erklärungen lassen uns aber daran zweifeln, dass (Europa) zu einem adäquaten Dialog bereit wäre“, sagte Peskow.
15:08
Moskau hat westliche Medien aufgerufen, objektiv über die Entwicklung in der Ukraine zu berichten und sich von der Propaganda zu distanzieren, die Russland für alles schuldig macht. „Ich bitte Sie, die Lage in der Ukraine verantwortungsvoll unter die Lupe zu nehmen“, schrieb die stellvertretende Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Freitag auf ihrer Facebook-Seite.
„Das betrifft insbesondere den heutigen Alptraum in Odessa. Versuchen Sie, objektiv zu sein… Hören sie nicht auf die Propaganda, die Russland für alles schuldig macht. Öffnen Sie Ihre Augen!“, heißt es in Sacharowas „Appell an Freunden und Kollegen in westlichen Medien“. Der Appell ging vor allem an Journalisten von Reuters, CNN, BBC, Bloomberg, „New York Times“, „Guardian“ und AP.
Bei den Ausschreitungen in der südukrainischen Stadt Odessa waren am Freitag 44 Menschen ums Leben gekommen und rund 200 verletzt worden. Am Samstag starben noch zwei Menschen an ihren schweren Verletzungen.
Am Freitag lieferten sich Anhänger der Föderalisierung sowie Fußballfans und Schläger des radikalen Rechten Sektors regelrechte Straßenschlachten in Odessa. Die Radikalen versperrten alle Ausgänge aus dem Gewerkschaftshaus, wo sich prorussische Aktivisten befanden, und bewarfen es mit Molotow-Cocktails. Bis zu 40 Menschen verbrannten bei lebendigem Leibe oder starben beim Sprung aus dem Gebäude.
Der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin erklärte, Moskau erwarte vom Westen, der die Kiewer Machthaber unter ihre Fittiche genommen habe, eine Verurteilung dieses barbarischen Aktes. „Derartige Aktionen erinnern an Verbrechen der Nazisten, von denen sich die ukrainischen Ultranationalisten inspirieren lassen“, betonte der russische Topdiplomat.
Moskau bezeichnete die Tragödie in Odessa als Ausdruck der „verbrecherischen Verantwortungslosigkeit“ der ukrainischen Machthaber. Das russische Außenamt rief Kiew und seine westlichen Gönner auf, der Gewaltwillkür ein Ende zu setzen.
15:05
Moskau versteht, dass es praktisch unmöglich ist, die ukrainische innenpolitische Krise ohne Dialog mit den europäischen Partnern beizulegen, aber Russland kann nicht allein Auswege aus der Krise suchen, erklärte Dmitri Peskow, der Pressesekretär des russischen Präsidenten.
Dabei betonte er, Russland zweifle vor dem Hintergrund der Erklärung der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton tief an der Bereitschaft und dem Wunsch, einen adäquaten Dialog zu führen. Sie hatte am Freitag mitgeteilt, in der Ukraine sollte das Monopol des Staates auf Gewaltanwendung eingehalten werden.
15:00
Bulgarien fordert von den ukrainischen Behörden die Erfüllung der Verpflichtungen zur Entwaffnung von militanten Gruppierungen und der Einschränkung des Einflusses von Rechtsradikalen, erklärte der Chef des bulgarischen Außenamtes, Kristian Vigenin.
In einem Interview für den Radiosender BNR bezeichnete er die Ereignisse in Odessa, wo nach den neuesten Angaben am Freitag bei Zusammenstößen von Nationalisten und Anhängern der Föderalisierung 46 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt worden waren, als ungeheuerlich.
Er betonte, dass Sofia auf eine objektive Untersuchung ohne jede Nachsicht für die Mörder besteht, wobei er anmerkte, dass die Gewährleistung der Sicherheit letztendlich die Pflicht der Regierung in Kiew ist.
14:48
Bei der Militäraktion im Osten der Ukraine wird das Sonderbataillon „Sumy“ der Innenbehörden eingesetzt werden, das hauptsächlich aus Nationalisten besteht, wurde im Innenministerium der Ukraine mitgeteilt.
Zum jetzigen Zeitpunkt bereitet es sich aktiv auf die Führung von Kampfhandlungen unter städtischen Bedingungen vor. Die Militärangehörigen sind mit den neuesten Waffenmodellen ausgerüstet.
Das ukrainische Militär hatte am Freitag mit der Erstürmung von Slawjansk begonnen, wobei es Flugzeuge und Panzerfahrzeuge einsetzte. Die Einwohner der Stadt treten für die Föderalisierung der Ukraine ein.
Moskau bezeichnete die Handlungen Kiews als Strafaktion, die faktisch die letzte Hoffnung auf die Lebensfähigkeit der Genfer Vereinbarungen zur Deeskalation der Situation in der Ukraine vernichtet.
14:34
Die Zahl der Toten bei den jüngsten blutigen Ausschreitungen in der südukrainischen Stadt Odessa ist auf 46 gestiegen. In der Nacht seien zwei Schwerverletzte gestorben, teilte die Staatsanwaltschaft von Odessa am Samstag mit.
Bei den Ausschreitungen in der Stadt waren am Vortag 44 Menschen ums Leben gekommen und rund 200 verletzt worden. Die ukrainische Justiz leitete zehn Strafverfahren ein.
Am Freitag kam es zu Ausschreitungen zwischen den Anhängern der Föderalisierung sowie Fußballfans und Schlägern des radikalen Rechten Sektors. Die Extremisten steckten ein Zeltlager der Aktivisten, wo Unterschriften für ein Referendum über die Zukunft des Gebiets Odessa gesammelt wurden, in Brand. Mehrere Aktivisten versteckten sich im benachbarten Gewerkschaftshaus. Die Angreifer versperrten alle Ausgänge aus dem Gebäude und bewarfen es mit Molotow-Cocktails.
14:22
Zwei Bataillone freiwilliger Kämpfer sind von der Schwarzmeer-Halbinsel Krim zur Hilfe nach Slawjansk vorgerückt. Das teilte der Kommissar der im Gebiet Donezk aktiven patriotischen Bewegung „Ostfront“, Nikolai Solnzew, RIA Novosti am Samstag mit.
„Die auf der Krim aufgestellten Bataillone eilen uns zur Hilfe. Wir werden gemeinsam gegen den Faschismus kämpfen“, sagte Solnzew. Zur Personalstärke der Formationen machte er keine Angaben. Nicht bekannt ist auch, wie die Bataillone die ukrainische Grenze passieren und nach Slawjansk gelangen.
Am Freitagmorgen hatte die ukrainische Armee unter Einsatz von Luftwaffe und Panzern mit der Erstürmung der ostukrainischen Stadt Slawjansk begonnen, deren Einwohner um eine Föderation kämpfen. Moskau bezeichnete Handlungen der Machthaber in Kiew als eine Strafoperation, die die letzte Hoffnung auf die Erfüllung des Genfer Abkommens zur Deeskalation in der Ukraine zunichtemacht.
14:21
Der russische Präsident Wladimir Putin erhält faktisch rund um die Uhr Informationen über die Ereignisse im Südosten der Ukraine, teilte der Pressesekretär des Staatschefs, Dmitri Peskow, mit.
Die entsprechenden Behörden legen Putin Berichte über die Lage vor, außerdem schöpft er Informationen aus Mitteilungen in den Medien. In den letzten 24 Stunden hat Moskau Tausende Anrufe entgegengenommen. Die Menschen sind verzweifelt und bitten um Hilfe und sprechen von der ungeheuerlichen Situation, die dort entstanden ist, merkte Peskow an.
Seinen Worten zufolge ist Putin äußerst besorgt darüber, wie sich die Situation entwickelt und wie sie von der Weltgemeinschaft interpretiert wird. Er ist empört über die Handlungen der Kiewer Behörden, die man nur als verbrecherisch bezeichnen kann.
Der Präsident trauert um diejenigen, die in Folge der Handlungen des Regimes in Kiew ums Leben gekommen sind.
14:08
Bei der Erstürmung der ostukrainischen Stadt Kramatorsk durch die ukrainische Armee sind in der Nacht zum Samstag mindestens zehn Stadtbewohner getötet worden. Das teilte ein Angehöriger der örtlichen Volkswehr RIA Novosti mit.
„Sie alle waren Zivilisten und hatten keine Waffen“, sagte er. Es habe auch rund 30 Verletzte gegeben. „Zehn von ihnen werden in einem Krankenhaus im benachbarten Slawjansk behandelt.“
Der ukrainische Innenminister Arsen Awakow schrieb auf seiner Facebook-Seite: „Wir rücken in Kramatorsk vor. Derzeit findet ein Feuergefecht statt.“ Zuvor hatte das Ministerium mitgeteilt, dass die Armee den Flughafen von Kramatorsk und alle Kontrollposten der Volkswehr um die Stadt unter ihre Kontrolle gebracht hatte.
Eine Kolonne ukrainischer Panzertechnik war am Freitagabend von Ortsbewohnern vor Kramatorsk gestoppt worden. Die Soldaten wollten die Menschenmenge mit Warnschüssen zerstreuen. Als der Versuch fehlschlug, wurde gezielt geschossen.
13:58
Das Kiewer Militär will bei der geplanten Erstürmung der ostukrainischen Stadt Lugansk Panzer und Artillerie einsetzen. Das teilte ein ranghoher Offizier des ukrainischen Innenministeriums am Samstag RIA Novosti mit.
„Der Ende April zum Polizeichef von Lugansk ernannte Anatoli Naumenko empfahl dem Personal, Familien in Sicherheit zu bringen, weil beim Sturm auch gepanzerte Technik und Geschütze eingesetzt werden sollen“, sagte er.
Den Angaben zufolge wird bei der Operation im Osten der Ukraine auch das Sonderbataillon „Sumy“ eingesetzt, das sich aus Nationalisten zusammensetzt und mit modernsten Waffen westlicher Produktion ausgestattet ist. Das Bataillon werde demnächst in den Osten des Landes verlegt. Seine Angehörigen seien extra für Stadtkämpfe ausgebildet worden, hieß es.
13:14
Die Wohlgefälligkeit der westlichen Staaten, wie sie am Freitag bei dem Treffen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen gezeigt wurde, verleiht den Behörden in Kiew Sicherheit in der Illegitimität seiner Handlungen, erklärte Vitali Tschurkin, der ständige Vertreter Russlands bei der Weltorganisation.
Er rief die westlichen Beschützer Kiews dazu auf, eine Einstellung der Kampfhandlungen zu erreichen, wobei er betonte, andernfalls würde die Ukraine schwersten, katastrophalen Folgen nicht entgehen.
Die USA, Großbritannien und Frankreich zeigten sich in der Einschätzung der Handlungen Kiews nicht mit Russland einverstanden. Der ständige Vertreter des Vereinigten Königsreiches, Mark Lyall Grant,sagte, die Operation des ukrainischen Militärs passe in den Rahmen der Anstrengungen Kiews zur Gewährleistung der Herrschaft von Recht und Sicherheit der eigenen Bürger.
13:09
Nach den blutigen Ausschreitungen in der südukrainischen Stadt Odessa und nach der Erstürmung von Slawjansk und Kramatorsk durch die ukrainische Armee kann der Südwesten der Ukraine von keinem anderen Land mehr beeinflusst werden. Diese Ansicht äußerte der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, am Samstag.
„Von jetzt an hat weder Russland noch ein anderes Land Einfluss auf Menschen (im Südosten der Ukraine), weil ihre Entwaffnung angesichts der direkten Bedrohung ihres Lebens nicht mehr möglich ist. Sie werden von Radikalen, Nationalisten und bewaffneten Kräften bedroht, die verbrecherische Befehle erfüllen und die eigene Bevölkerung ausrotten“, sagte Peskow vor der Presse in Moskau.
Das Blutvergießen in der Ukraine werde von den Machthabern in Kiew und seinen westlichen Gönnern provoziert. „Sie sind für das Blutvergießen in dem Land unmittelbar verantwortlich. Darüber sollten sie sich klar werden“, sagte Peskow.
12:53
Die Vereinten Nationen haben sich geweigert, die Gewalt in der Ukraine zu verurteilen. Am Freitag lehnte der Weltsicherheitsrat einen entsprechenden Vorschlag Russlands ab, erfuhr RIA Novosti aus den diplomatischen Kreisen in New York.
„Moskau hatte vorgeschlagen, Thesen für eine Presseerklärung zur Verurteilung der Gewalt in der Ukraine abzustimmen. Ihrerseits schlugen westliche Delegationen Änderungen vor, eine Einigung konnte nicht erzielt werden“, hieß es.
Am gleichen Tag hatte der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin die Annahme einer Erklärung initiiert, die einen Appell im Namen des Weltsicherheitsrates enthält, jeglicher Gewalt, darunter dem Einsatz der Streitkräfte im Osten der Ukraine, ein Ende zu setzen. Auch diese Erklärung wurde von westlichen Delegationen abgelehnt.
12:47
Bei einem Zusammenstoß mit Kämpfern des „Rechten Sektors“ in der Nähe von Slawjansk sind mehr als zehn Anhänger der Föderalisierung ums Leben gekommen und 40 verletzt worden, teilte der Volksbürgermeister von Slawjansk, Wjatscheslaw Ponomarjow, mit.
In der Nacht auf Samstag hatten die Menschen versucht, eine Kolonne der radikalen Gruppierung „Rechter Sektor“ aufzuhalten, aber auf sie wurde das Feuer eröffnet und sie hatten nicht einmal die Möglichkeit, die Verletzten zu bergen.
12:22
Die Weigerung des amerikanischen Außenministers John Kerry, mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow die Situation in der Ukraine zu erörtern, ist ein unverantwortlicher Schritt und zeugt davon, dass die USA nicht an einer Suche nach einem Ausweg aus der Krise interessiert sind, teilte eine Quelle im russischen Außenamt mit.
Ihren Worten zufolge sollte Freitagabend auf Bitte der USA ein Gespräch stattfinden. Das von den Amerikanern angefragte Thema war die Ausfuhr der in Syrien verbliebenen Giftstoffe.
Im Zusammenhang mit der akuten Verschärfung der Situation in der Ukraine hatte Moskau, ohne die Erörterung des Problems der syrischen Chemiewaffen abzulehnen, vorgeschlagen, vor allem die Lage im Südosten der Ukraine zu besprechen.
Als die amerikanische Seite erfuhr, dass die ukrainische Thematik behandelt werden sollte, verschob sie sofort das Gespräch.
12:17
Rund 130 Menschen sind nach blutigen Zusammenstößen in der südukrainischen Stadt Odessa festgenommen worden. Das teilte die Innenbehörde des Gebiets Odessa am Samstag mit.
Bei den Ausschreitungen in der Stadt waren am Vortag dutzende Menschen ums Leben gekommen und rund 200 verletzt worden. Die ukrainische Justiz leitete zehn Strafverfahren ein.
Am Freitag kam es zu Ausschreitungen zwischen den Anhängern der Föderalisierung sowie Fußballfans und Schlägern des radikalen Rechten Sektors. Die Extremisten steckten ein Zeltlager der Aktivisten, wo Unterschriften für ein Referendum über die Zukunft des Gebiets Odessa gesammelt wurden, in Brand. Mehrere Aktivisten versteckten sich im benachbarten Gewerkschaftshaus. Die Angreifer versperrten alle Ausgänge aus dem Gebäude und bewarfen es mit Molotow-Cocktails.
Bis zu 40 Menschen verbrannten bei lebendigem Leibe oder starben beim Sprung aus dem Gebäude. Aktivisten, denen es gelang, sich aus den Flammen zu retten, wurden brutal niedergeschlagen. Die Sicherheitskräfte sahen tatenlos zu. Der Gouverneur des Gebiets Odessa verteidigte das Vorgehen der Schläger als rechtmäßig.
Moskau bezeichnete die Tragödie in Odessa als Ausdruck der „verbrecherischen Verantwortungslosigkeit“ der ukrainischen Machthaber. Das russische Außenamt rief Kiew und seine westlichen Gönner auf, der Gewaltwillkür ein Ende zu setzen.
12:14
Die Kiewer Behörden beabsichtigen nicht, die aktive Phase der Sonderoperation in der ukrainischen Stadt Kramatorsk einzustellen, sie wird fortgesetzt, teilte der amtierende ukrainische Innenminister Arsen Awakow auf seiner Facebook-Seite mit.
Er verwies darauf, dass in der Nacht der Fernsehturm zurückerobert wurde, die Operation wurde von Mitgliedern der Nationalgarde und der Streitkräfte der Ukraine durchgeführt.
Am Vortag war in Kramatorsk ein Kampf entflammt, nachdem eine ukrainische Panzerwagenkolonne, die zuvor von Anhängern der Föderalisierung blockiert worden war, sich zum Durchbruch entschlossen hatte. Dabei starben zehn Anhänger der Föderalisierung, mehr als 30 wurden verletzt.
11:48
Die in der ostukrainischen Stadt Slawjansk festgesetzten Militärbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sind auf freiem Fuß. Das teilte der Sondergesandte des russischen Präsidenten, Wladimir Lukin, am Samstag in Slawjansk mit.
„Die Volkswehr ließ alle auf meiner Liste stehenden zwölf Personen frei“, sagte Lukin. Unter den Militärexperten waren auch vier Deutsche.
Die Gruppe war in der Vorwoche an einem Kontrollposten nahe Slawjansk festgehalten worden. Die Volkswehr warf ihnen Spionageaktivitäten vor. Später wurde ein schwedischer Militär, der an Diabetes leidet, ohne Vorbedingungen freigelassen.
11:44
Die USA und die Europäische Union seien zur Verhängung weiterer Sanktionen gegen Russland bereit, sollte es seine Haltung in Bezug auf die Ukraine nicht ändern, erklärte USA-Präsident Barack Obama nach seinem Treffen mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel in Washington.
Ihren Worten zufolge würden diese Sanktionen bereits keine Einzelpersonen und keine einzelnen Unternehmen, sondern ganze Zweige von Russlands Wirtschaft, insbesondere den Finanzsektor und den rüstungsindustriellen Komplex, betreffen.
Frau Merkel verwies darauf, dass es ein unerwünschtes Szenario wäre, das aber umgesetzt werde, falls die Präsidentschaftswahl in der Ukraine am 25. Mai wegen der Krise im Südosten des Landes vereitelt werden sollte.
Zuvor hatten sich Deutschlands größte Unternehmen, unter ihnen BASF, SIEMENS, Volkswagen, Adidas und die Deutsche Bank, gegen eine Erweiterung von Wirtschaftssanktionen in Bezug auf Russland ausgesprochen.
11:09
Auffällig viele Leser der „Neuen Züricher Zeitung“ sehen die westlichen Mächte als Aggressoren in der Ukraine-Krise. Zudem stellen sie die Rolle der Massenmedien infrage.
Die angesehene Schweizer Zeitung brachte am Freitag eine Übersicht von Leserkommentaren zu der Ukraine-Berichterstattung. Wie das Blatt dabei feststellte, sehen „auffällig viele Leser“ die Ursache der Krise nicht bei Wladimir Putin.
„Den einzigen Eskalationstreiber, den ich wahrnehme, sind die USA“, heißt es in einem der Leserkommentare. „Die USA fühlen sich anscheinend als Sheriff der Wet mit der Ambition, allen ihren Willen aufzuzwingen.“
Viele NZZ-Leser verweisen auf die Intervention der USA in Konflikte in fremden Gebieten wie etwa Vietnam, Afghanistan und dem Irak. Im Fall Ukraine wollen die USA Russland auf den Status eines „Dritte-Welt-Rehostoff-Lieferanten“ reduzieren, so einer der Leser.
„Die Kritik einiger Leser an dem Verhalten der USA, der Nato und der EU dehnt sich auf die Massenmedien aus“, konstatiert die Zeitung. „Diese werden als Sprachrohr der Interessen westlicher Mächte angesehen, sie berichteten unausgewogen über die Entwicklungen in Osteuropa“. Einer der Leser attestiert dabei die „Neue Züricher Zeitung“ selbst als „die erste Adresse für amerikanische Propaganda in der Schweiz“.
10:28
Aeroflot stellt ab dem 3. Mai ihre Flüge nach Charkow und Donezk ein. Die Flüge sind deswegen aufgehoben worden, weil die Behörden der Ukraine es den Piloten der russischen Luftfahrtgesellschaft untersagt haben, den Luftraum ihres Landes anzufliegen. Das Verbot soll bis zum 5. Mai gelten. Die Fluggäste, die Tickets für diese Flüge ausgefertigt haben, dürfen sie ohne Strafsanktionen zurückgeben.
Bei Rosawiazija hat man das Verbot als eine beispiellose Verletzung der internationalen Vereinbarungen bezeichnet und erklärt, dass es die Rechte der Fluggäste schmälere und zu einer humanitären Blockade der Einwohner des Südostens der Ukraine führe.
In der Luftfahrtbehörde versicherte man, dass Russland keine ähnlichen Maßnahmen ergreifen und seinen Luftraum für die ukrainischen Luftfahrtgesellschaften nicht sperren wird.
10:09
Mindestens 43 Tote und mehr als 200 Verletzte sind bei den Zusammenstößen zwischen den Anhängern und den Gegnern der Föderalisierung in Odessa zu beklagen. So lauten die jüngsten Angaben der Stadtbehörden.
Am vergangenen Abend ist es in Odessa zu Zusammenstößen zwischen den Anhängern und den Gegnern der Föderalisierung der Ukraine gekommen. Die meisten Opfer sind im Haus der Gewerkschaften zu verzeichnen gewesen. Dort hatten sich prorussische Aktivisten verborgen, und das Gebäude ist zum Teil in Brand geraten. Laut Angaben des lokalen Fernsehens entfalle etwa die Hälfte der Todesopfer auf Bürger Russlands und Einwohner Transnistriens in Moldawien. Die Miliz hat erklärt, dass es noch zu keiner Identifizierung der Leichen gekommen sei.
09:51
Der 3., der 4. und der 5. Mai sind in Odessa zu Tagen der Trauer erklärt worden. Am Vortag ist es in der Stadt im Süden der Ukraine zu Massenzusammenstößen gekommen. Laut jüngsten Angaben sind dabei 37 Personen umgekommen, während rund 200 Personen verletzt sind. An den Unruhen haben sich Anhänger und Gegner der Föderalisierung des Landes beteiligt.
Darüber, wer wen überfallen hat, treffen widerspruchsvolle Informationen ein. Die Parteien beschuldigen sich gegenseitig.
Unter den Toten seien möglicherweise 15 Bürger Russlands, teilte der ukrainische Fernsehkanal „1 + 1“ mit.
Russlands Außenministerium hat die ukrainischen Behörden aufgefordert, dies zu prüfen und offiziell zu melden, ob es unter den Toten in Odessa Russlands Bürger gibt.
09:32
Bei den schweren Straßenschlachten in der ukrainischen Hafenstadt Odessa sind mindestens 37 Menschen ums Leben gekommen.
Rund 130 Beteiligte der Ausschreitungen am Abend wurden in Odessae festgenommen. Bei den Kämpfen war auch das örtliche Gewerkschaftshaus in Brand geraten. Die Behörden verhängten eine dreitägige Trauer. Die ehemalige Regierungschefin Julia Timoschenko reiste nach Odessa, um sich ein Bild von der Lage zu machen, wie ihre Partei mitteilte.
09:16
Die Lage in der Ukraine eskaliert weiter: Regierungstruppen sind gegen alle Warnungen aus Russland mit schweren Waffen ins Zentrum der von Separatisten besetzten Stadt Slawjansk im Osten des Landes vorgerückt.
Am Abend griffen die Unruhen auf die Millionenstadt Odessa im Süden des Landes über. Bei einem durch schwere Straßenschlachten verursachten Gebäudebrand sind dort mindestens 31 Menschen ums Leben gekommen. Das Feuer sei im zentralen Haus der Gewerkschaften ausgebrochen, teilte die Polizei nach Angaben der Agentur Interfax mit. In ersten Berichten war von 38 Toten die Rede.
09:10
Nach dem Brand des Gewerkschaftshauses in Odessa herrscht Unklarheit über die genaue Zahl der Opfer.
Nachdem in ersten Berichten der Behörden von 38 Toten die Rede war, heißt es nun, mindestens 31 Menschen seien ums Leben gekommen. Das Feuer sei im zentralen Haus der Gewerkschaften ausgebrochen, so die Polizei. Stern
09:05
Der am 28. April von Unbekannten beschossene Bürgermeister von Charkow, Gennadi Kernes, der in Israel operiert worden ist, befindet sich außer Lebensgefahr.
Das verlautete am heutigen Freitag aus dem Pressedienst des Stadtrates von Charkow. Laut Mitteilung braucht der Patient ab heute keinen apparativen Ersatz der Lungenfunktion. Es sei zu erinnern, dass Kernes am Montag in Charkow beschossen wurde, als er Dauerlauf machte. Der 54-Jährige erlitt eine Schussverletzung am Rücken mit Eröffnung des Brustkorbs. In der Nacht zum Dienstag wurde er nach Israel transportiert und dort erfolgreich operiert.
08:34
Trotz heftiger Gefechte in der Ostukraine setzen die USA und Deutschland weiter auf Diplomatie. Sie drohten Moskau aber auch mit schärferen Sanktionen.
US-Präsident Barack Obama verlangte nach einem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel im Weißen Haus, Russland dürfe die prorussischen Separatisten nicht länger unterstützen. Merkel sagte, sie wolle nun Taten des Kremls sehen. Gegen alle Warnungen Moskaus hatte die ukrainische Armee die prorussischen Separatisten in und um Slawjansk angegriffen.
01:54
Die ukrainischen Streitkräfte haben Medienberichten zufolge auch in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk Stellungen der Separatisten angegriffen. Nach unbestätigten Angaben der russischen Agentur Ria Nowosti soll es Tote und Verletzte gegeben haben.
Regierungstruppen hatten auch in Slawjansk Separatisten angegriffen. In Odessa kamen bei einem Brand, der bei Straßenschlachten ausgebrochen war, mindestens 31 Menschen ums Leben.
00:30
Zusammenfassung der Geschehnisse in Odessa mit anscheinend über 50 Toten>>>
Alle Minutenprotokolle aus Kiew und der Ukraine hier>>>
[Mit Material von Stimme Russlands, RIA, CRI und Onlinezeitungen Vorort]
COMMENTS