Lawrow: „wir sind ohne Vorbedingungen bereit …“

In der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem portugiesischen Außenminister A. Santos Silva wurde Außenminister Lawrow gefragt, ob es in den politischen Eliten Russlands und der Europäischen Union ein Verständnis dafür gebe, dass die Politik oft den Interessen der Geschäftswelt zuwiderläuft.

„Wie lange werden Ihrer Meinung nach die „Handelskriege“ zwischen der EU und Russland andauern?“ Außenminister Lawrow entgegnete darauf: „Ich denke, dass die Russische Föderation genügend guten Willen zeigt, dass wir ohne Vorbedingungen bereit sind, alle Kanäle des Dialogs, der Zusammenarbeit und der gegenseitig vorteilhaften Projekte wieder aufzunehmen, die nach dem Frühling 2014 eingefroren wurden.

Ich möchte noch einmal betonen, dass nichts von dem, was jetzt in der Ukraine passiert, jemals hätte geschehen können, wenn unsere europäischen Partner, insbesondere diejenigen, die Zeuge der Vereinbarung zwischen Präsident Viktor Janukowitsch und der Opposition am 21. Februar 2014 waren, als Garanten dieses Abkommens Widerstand gegen den verfassungswidrigen Staatsstreich geleistet hätten.

In der Ukraine versammeln sich die Radikalen, organisieren Fackelzüge, marschieren mit Nazi-Symbolen in ukrainische Städte und huldigen denen, die mit den Nazis kollaboriert haben. Daher betrachten wir die Reaktion, die von der Europäischen Union folgte, im Großen und Ganzen als ungerecht, aber wir akzeptieren sie als Realität.

Wir schätzen, wie mein Kollege der portugiesische Außenminister A. Santus Silva sagte, dass in der Europäischen Union viele das Schlechte dieser Situation verstehen und dafür sind, diese Situation zu überwinden. Wir sind bereit dafür.

Wie gesagt, wir fordern die Europäische Union und andere Länder, die den Sanktionen beigetreten sind, nicht auf, sie aufzuheben. Wir werden nicht über die Bedingungen für die Aufhebung der Sanktionen verhandeln. Wir sind bereit, die Isolationspolitik in der gegenwärtigen Situation zu verlassen, sowohl in Bezug auf Versuche, Russland zu isolieren, als auch auf die Selbstisolation, in die sich die EU jetzt gewissermaßen begeben hat.

Wir werden zu einer gemeinsamen vereinbarten Zusammenarbeit bereit sein und positiv auf die Wünsche der Wirtschaft reagieren, die sich immer öfter für die Überwindung dieser ungesunden Situation einsetzt.

Dies war der Fall beim jüngsten Treffen der deutschen Wirtschaft mit dem Präsidenten der Russischen Föderation Wladimir Putin. Dann traf sich unser Präsident mit Vertretern der französischen Wirtschaft. Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich ein Treffen mit Mitgliedern der Vereinigung Europäischer Unternehmen in der Russischen Föderation. Sie alle teilen eine gemeinsame Position.

Noch einmal, wir sind bereit, mit unseren europäischen Partnern, mit den Regierungen zusammen zu arbeiten, um diesem objektiven Interesse unserer Geschäftskreise entgegenzukommen.“

[hmw/russland.NEWS]

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