Lawrow: Wir drängen niemanden etwas aufLawrow 190206 bild © mid.ru

Lawrow: Wir drängen niemanden etwas auf

Außenministers Lawrow nahm in seiner Rede vor dem Institut für internationale Beziehungen des Außenministeriums Turkmenistans in Aschchabad am 6. Februar 2019 Stellung zur aktuellen weltpolitischen Situation.

„In den Fällen, in denen Gewalt und Hegemonie vorherrschen und versucht wird, die Diplomatie „auszublenden“, sind die Ergebnisse bedauerlich. Die direkte Folge der einseitigen Aktionen einer Reihe westlicher Länder, angeführt von den Vereinigten Staaten von Amerika, um allen und überall ultraliberale Werte und Entwicklungsmodelle gewaltsam aufzuzwingen, war die Schwächung oder gar der Zusammenbruch der Staatlichkeit in den weiten Teilen des Nahen Ostens und Nordafrikas. Infolgedessen hat es einen beispiellosen Anstieg des internationalen Terrorismus, eine Zunahme des Drogenhandels, der organisierten Kriminalität und der illegalen Migration gegeben. Generell mangelt es an gegenseitigem Vertrauen und es herrscht eine gefährliche Militarisierung des außenpolitischen Denkens. Leider wurden aus den Tragödien von Jugoslawien, dem Irak, Libyen und der Ukraine in den westlichen Hauptstädten keine Lehren gezogen. Heute werden Methoden der „Geopolitik“ energisch, oder besser gesagt aggressiv und schamlos gegen Venezuela eingesetzt.

Der Rückzug der Vereinigten Staaten aus dem Gemeinsamen umfassenden Aktionsplan für das iranische Atomprogramm birgt die Gefahr in sich, das globale Nichtverbreitungsregime zu untergraben, und führt zu unkontrolliertem Wachstum nicht nur regionaler, sondern auch internationaler Spannungen, obwohl Teheran seine Verpflichtungen im Rahmen des JCPOA, wie von der IAEO regelmäßig bestätigt wurde, strikt einhält.

Russland unterstützt uneingeschränkt die kollektive und gemeinsame Arbeit. Wir drängen niemandem etwas auf, noch lehren wir andere, wie man lebt. Wir gehen konsequent von der Notwendigkeit aus, die kulturelle und zivilisatorische Identität der Völker der Welt und ihren Wunsch zu respektieren, ihr eigenes Schicksal zu bestimmen und ihre eigene Außenpolitik zu wählen, ohne jegliche externe Führung oder Druck. Wir streben seit langem und beharrlich danach, die in der UN-Charta verankerten Grundprinzipien des internationalen Lebens strikt einzuhalten: souveräne Gleichheit der Staaten, Nichteinmischung in ihre inneren Angelegenheiten und friedliche Beilegung von Streitigkeiten. Natürlich bleibt die bekannte Initiative des russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Schaffung einer globalen Antiterror-Front unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen ohne versteckte Agenden, ohne Doppelmoral und ohne Versuche, Radikale und Extremisten in geopolitischen und Söldnerinteressen einzusetzen, in Kraft.“

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