Außenminister Sergej Lawrow hat Vorwürfe zurückgewiesen, nach denen Russland plane, die Taliban im Kampf gegen den IS in Afghanistan einzusetzen.
„Ich kann mir nicht vorstellen, wie Russland die Taliban dazu nutzen könnte, den IS zu bekämpfen“, sagte Lawrow am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Sotschi.
Russland kämpfe zwar mit allen verfügbaren Mitteln gegen den IS, die Taliban seien dabei aber nicht einbezogen.
„Wir unterstützen Syrien in diesem Kampf, wir helfen der irakischen Armee bei der Ausrüstung zu diesem Zweck und natürlich wollen wir, dass das afghanische Volk die IS-Kämpfer loswird.“
Gleichzeitig halte Russland Kontakte mit den Taliban, um die Taliban zu einem Dialog mit Kabul zu bewegen und die Sicherheit der Russen in Afghanistan zu gewährleisten.
„Wir haben nie verschwiegen, dass wir Kontakte mit dem Taliban, der Teil der afghanischen Gesellschaft ist, pflegen“. Dies geschehe „um die Sicherheit der russischen Bürger und Institutionen in Afghanistan zu gewährleisten und die Taliban zu ermutigen, den bewaffneten Kampf aufzugeben und einen landesweiten Dialog mit der Regierung aufzunehmen.“
Am Dienstag hatte das russische Außenministerium außerdem mitgeteilt, dass es die Vereinigten Staaten eingeladen habe, an dem für den 4. September in Moskau geplanten Afghanistan-Treffen teilzunehmen. „Was das erste Treffen betrifft, wurde die Einladung an 12 Staaten, einschließlich der Vereinigten Staaten, gesendet“.
Es erklärte, dass „die Hauptaufgabe des Moskauer Treffens darin besteht, den Prozess der nationalen Versöhnung in Afghanistan und die baldige Errichtung des Friedens in diesem Land zu fördern. … Das Ziel des bevorstehenden Treffens ist es, die Annäherung der Positionen der afghanischen Regierung und der Taliban-Bewegung bei der Einleitung eines direkten inter-afghanischen Friedensdialogs zu fördern.“
Ein Sprecher des US-Außenministeriums teilte darauf am Dienstag mit, die Vereinigten Staaten beabsichtigten nicht, an dem Treffen über Afghanistan in Moskau am 4. September teilzunehmen.
Er betonte jedoch, dass Washington alle Initiativen unterstütze, die auf eine friedliche Regelung in Afghanistan abzielen.
„Angesichts der früheren Treffen in Moskau glauben wir, dass diese Initiative kaum zu einem Fortschritt in dieser Richtung beitragen wird.“
[hmw/russland.NEWS]
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