Lawrow kommentiert Haltung der USA im Fall NavalnyLawrow-200425_Pressedienst-der-Russischen-Föderation

Lawrow kommentiert Haltung der USA im Fall Navalny

Der russische Außenminister Sergej Lawrow nannte die Erklärungen des US-Außenministers Mike Pompeo über die Verwicklung russischer hochrangiger Politiker in die Vergiftung von Alexej Navalny falsch und ist der Meinung, dass die US-Partner sich über das Gesetz stellen, anstatt es beim Wort zu nehmen.

„Selbst als Arnold Schwarzenegger sagte ‚Vertrau mir‘, konnte man ihm mehr vertrauen als denjenigen, die heute versuchen, Schwarzenegger auf der Weltbühne zu spielen“, sagte der Minister auf einer Pressekonferenz in Moskau.

Pompeo sprach darüber, wie der Vorfall mit Navalny in der Welt wahrgenommen wird. Seiner Ansicht nach verstehen die Menschen, was vor sich geht, und sehen „einen Versuch, einen Dissidenten zu vergiften“ und „glauben, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass das von hohen russischen Beamten initiiert wurde“.

„Wir sind an unbegründete Anschuldigungen gewöhnt. Und wenn ein deutscher Regierungsbeamter sagt, dass der Antrag der russischen Generalstaatsanwaltschaft an die Organe der unabhängigen Justiz weitergeleitet wurde und die deutsche Regierung deshalb nichts unternehmen kann, uns aber gleichzeitig auffordert, eine Untersuchung durchzuführen, erinnert das uns an die Präzedenzfälle, die von unseren westlichen Kollegen nach der Vergiftung in Salisbury geschaffen wurden, (…) und wiederholt die Geschichte, die sich mit der Tragödie der malaysischen „Boeing“ ereignete“, so Lawrow.

Er erinnerte daran, dass Moskau sich in diesen Fällen nicht weigerte, an der Untersuchung mitzuarbeiten und die erforderlichen Informationen zur Verfügung gestellt hat.

„Uns wurde folgendermaßen geantwortet: Mit Zusammenarbeit mit der russischen Seite meinen wir die Notwendigkeit, dass Russland seine Schuld eingestehen muss“, fuhr er fort.

„Wenn nun bei unseren westlichen Kollegen, vor allem den deutschen – und auch den amerikanischen – die gleiche Logik vorherrscht, wird das nur bestätigen, dass sie sich über das Gesetz stellen, sie sich über alle anderen stellen, dass zwar alle gleich sind, sie aber viel gleicher sind als alle anderen.“

Zuvor hatte die Bundesregierung unter Hinweis auf die Forschungsergebnisse des Bundeswehrlabors mitgeteilt, dass Navalny mit einem Nervengas aus der Gruppe „Nowitschok“ vergiftet wurde. Moskau stellt fest, dass russische Ärzte, die den Politiker untersucht haben, keine Spuren einer Vergiftung fanden, so dass es keinen Grund für einen Strafprozess gibt, und bittet Berlin, Moskau die entsprechenden Informationen auszuhändigen.

[hrsg/russland.NEWS]

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