Lawrow: Beziehungen zwischen Russland und NATO sind nicht katastrophal – es gibt sie nicht

Lawrow: Beziehungen zwischen Russland und NATO sind nicht katastrophal – es gibt sie nicht

Außenminister Lawrow ist in Tromsø (Norwegen) eingetroffen, um an der Ministertagung des Barents/Euro-Arktischen Rates teilzunehmen. Im Anschluss an die Gespräche schlug er vor, dass Norwegen einen hochrangigen Dialog zwischen den Verteidigungsministerien einleiten sollte. Er bezeichnete die Beziehungen Russlands zur Nato nicht als schlecht, weil es gar keine Beziehungen gebe. Außerdem kommentierte er die Erklärung der deutschen Verteidigungsministerin, die eine nukleare Abschreckung gegen Russland für notwendig hält.

„Wir haben Beziehungen zu Norwegen, auch im Bereich der Sicherheit. Und wir würden sie gerne auf hoher Ebene zwischen den Verteidigungsministerien zusätzlich zu den regelmäßigen Sicherheitskonsultationen beginnen“, sagte Lawrow laut Tass. Auf der Pressekonferenz im Anschluss an das Treffen mit seiner norwegischen Amtskollegin Anniken Huitfeldt sagte er, er habe die norwegische Verteidigungsministerin eingeladen, Russland zu besuchen, „wann immer es ihr passt“.

Auf eine Frage zu den Beziehungen zwischen Russland und der Nato antwortete der russische Außenminister, dass es im Moment gar keine Beziehungen gebe. „Ich würde die Beziehungen zwischen Russland und der Nato nicht als katastrophal bezeichnen, denn um etwas katastrophal zu nennen, muss es dieses etwas geben. Wir haben keine Beziehungen zur Nato“, sagte er (zitiert von RIA Novosti). Den Generalsekretär der Nato und ehemaligen norwegischen Premierminister Jens Stoltenberg bezeichnete er dagegen als „guten Freund“.

Die Äußerungen der deutschen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer über die Notwendigkeit einer nuklearen Abschreckung Russlands bezeichnete Lawrow als „Fantasie“. „Wir glauben, dass wir uns auf das reale Leben konzentrieren müssen. Bisher geht die Vorstellung der Nato in die Richtung, Russland abzuschrecken und einen Angriff auf Russland vorzubereiten, wie Frau Kramp-Karrenbauer aus Deutschland sagte, dass die Nato bereit sein müsse, Russland mit Atomwaffen zu bedrohen. Das ist alles Fantasie. Soll sie, wenn es ihr Freude bereitet, vielleicht befriedigt es auch einige ihrer Bewunderer“, so Lawrow.

Das russische Außenministerium kündigte unterdessen die unbefristete Schließung der Ständigen Vertretung des Landes bei der Nato und die Schließung von zwei Strukturen der Allianz in Moskau an, nachdem die Nato beschlossen hat, die Zahl der Mitarbeiter der russischen Mission zu halbieren.

Zurzeit diskutieren die Nato und die EU über die Abwehr der „russischen Bedrohung“.

[hrsg/russland.NEWS]

COMMENTS