Kurswechsel: China unterstützt jetzt Russlands Anspruch auf südliche Kurilen-InselnArchiv Putin und Xi Jinping © Pressediens Präsudent RF

Kurswechsel: China unterstützt jetzt Russlands Anspruch auf südliche Kurilen-Inseln

Der chinesische Präsident Xi Jinping unterstützt ab sofort Japans Anspruch auf die Südkurilen nicht mehr, berichtet Kyodo unter Berufung auf informierte Quellen. China beabsichtigt, in der Frage des Eigentums an den Inseln eine neutrale Position einzunehmen. Dies hat Xi dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bei einem Besuch in Moskau zugesichert.

Während der Gespräche betonte der russische Präsident die Bedeutung der Entwicklung einer speziellen zollfreien Zone, die Russland im vergangenen Jahr auf den Inseln eingerichtet hat, so die Quellen. Putin forderte seinen chinesischen Amtskollegen außerdem auf, in der Region zu investieren. Die beiden Staatsoberhäupter sprachen während ihres Gesprächs auch über die Eigentumsverhältnisse auf den Südkurilen. Putin erläuterte in diesem Zusammenhang, dass Südkorea sich aufgrund der verbesserten Beziehungen zwischen Japan und Südkorea geweigert habe, in die russische Duty-Free-Zone zu investieren.

Xi sagte Putin, dass China eine neutrale Haltung zu Japans Anspruch auf die Inseln einnehmen werde, sagte aber nichts darüber, ob Peking seinen Unternehmen erlauben würde, sich an dem russischen Projekt zu beteiligen. Nach Angaben der Kyodo überließ das chinesische Staatsoberhaupt dem Vorsitzenden des Staatlichen Entwicklungs- und Reformausschusses, Zheng Shanjie, die Entscheidung in dieser Frage.

China vertritt im Streit um den Besitz der Kurileninseln seit 1964 eine projapanische Haltung. Damals erklärte Mao Zedong gegenüber einer Delegation der Sozialistischen Partei Japans, dass die Inseln seiner Meinung nach an Tokio „zurückgegeben werden sollten“. Die chinesische Regierung hat diese Position beibehalten, obwohl sie in den letzten Jahren nicht öffentlich verkündet wurde. Karten in China zeigen die umstrittenen Inseln als „von Russland besetzt“, bemerkt Kyodo.

Die Gesprächspartner von Kyodo glauben, dass der Positionswechsel die Lösung des langjährigen Streits zwischen Russland und Japan erschweren wird, da Moskau in dieser Frage kaum Zugeständnisse machen wird, wenn es die Unterstützung Pekings hat.

Im März 2022 brach Russland aufgrund der japanischen Sanktionen die Gespräche mit Tokio über einen Friedensvertrag (der auch die Frage des Eigentums an den Kurilen beinhaltet) ab. Gleichzeitig verbot die Russische Föderation den Japanern die visafreie Einreise auf die Kurilen und zog sich aus einem Dialog über die Einrichtung gemeinsamer wirtschaftlicher Aktivitäten auf den Inseln zurück.

[hmw/russland.NEWS]

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