[Harald Neuber] Kaum an einem anderen Ort wird der neue Ost-West-Konflikt so deutlich wie in Kiew. Die Waffen sind Geld, Netzwerke und Propaganda
Wer eines der Hauptquartiere im neuen Kalten Krieg zwischen dem Westen und Russland besuchen möchte, muss einen verwahrlosten Innenhof rechts des Dnepr durchqueren und ein dunkles Treppenhaus hinaufsteigen. Hinter der Glastür tut sich eine neue Welt auf: die hell erleuchteten Flure, gut ausgestatteten Computerräume und Büros der Mohyla School of Journalism. In der kleinen Fakultät im alten Kiewer Stadtteil Podil entstand im März 2014 unter der Ägide von Yevhen Fedchenko das Internetportal StopFake.org.
Rund 20 Mitarbeiter setzen sich in diesem Projekt täglich mit tatsächlichen oder vermeintlichen Falschmeldungen aus Russland auseinander. StopFake.org ist eines der sichtbaren Elemente eines stillen Kampfes um die Herzen und Köpfe der Menschen, der zwar in der Öffentlichkeit ausgetragen, aber hinter den Kulissen geplant wird. In Kiew, einem Hotspot dieses Kräftemessens zwischen West und Ost, zeigt sich, was der Kampf um Medien, Information und Propaganda mit diesem verarmten, gespaltenen und verunsicherten Land zwischen Russland und der Nato anrichtet.
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