„INF wiederbeleben“ – Gorbatschow fordert von Russland und USA Anpassung der Militärdoktrinen

„INF wiederbeleben“ – Gorbatschow fordert von Russland und USA Anpassung der Militärdoktrinen

Laut dem ehemaligen sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow sollte Russland den Amerikanern mit der Machtübernahme der neuen Regierung des gewählten Präsidenten Joe Biden weitere Abrüstungsgespräche anbieten. Die Verlängerung des START-3-Vertrags sollte nur der erste Schritt sein, anschließend sollten Russland und die Vereinigten Staaten den INF-Vertrag über Nichtanwendung von Atomwaffen anpassen, die Gorbatschow im Jahr 1985 in Genf mit US-Präsident Ronald Reagan verankert hatte. Der Ex-Präsident der UdSSR schlug vor, andere Nuklearmächte in Verhandlungen einzubeziehen.

In einer gemeinsamen Erklärung hieß es damals: „Ein Atomkrieg ist inakzeptabel, es kann keinen Sieger geben.“ Übrigens habe Russland kürzlich den Amerikanern angeboten, diesen Vertrag zu bestätigen. „Jetzt kommt eine neue Regierung, und es lohnt sich, diesen Vorschlag zu erneuern“, sagte Gorbatschow in einem Interview (Originaltext) mit RIA Nowosti.

Er erinnerte an seine mehrmaligen Treffen mit Joe Biden, der als Senator alle sowjetisch-amerikanischen Abkommen zur nuklearen Abrüstung und als Vizepräsident den START-3-Vertrag, unterzeichnet von den damaligen Präsidenten Barack Obama, unterstützte habe. Auch plädierte Biden während des Wahlkampfs dafür, dass der Vertrag verlängert werden sollte. „Die Schwelle für nuklear geführte Konflikte müsse gesenkt werden“, so der Ex-Präsident der UdSSR. Er sei überzeugt, dass „alle anderen nur gewinnen“, wenn die Vereinigten Staaten und Russland diese „sehr große und sehr schwierige Agenda“ erstellen und andere Atommächte in diese Verhandlungen einbeziehen können.

Die US-Wahl fand am 3. November statt.  Der Demokrat Joe Biden hat gewonnen. Der amtierende Präsident Donald Trump weigerte sich lange, seine Niederlage einzugestehen, und am 6. Januar brachen Anhänger von ihm in das Kapitol ein, um die offizielle Bestätigung des Sieges von Biden durch den Kongress zu verhindern. Nach stundenlanger Unterbrechung bestätigte der Kongress seinen Sieg. Seit Tagen ist in den USA eine Debatte über eine Amtsenthebung des scheidenden Präsidenten entbrannt. Trump versicherte einen reibungslosen Ablauf der Amtseinführung und Machtübertragung am 20. Januar.

[hrsg/russland.NEWS]

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