Immer mehr Länder an AIIB interessiert

Während der Bewerbungsschluss immer näher rückt, bekunden mehr und mehr europäische Länder ihre Intention, ein Mitglied der Asiatischen Infrastruktur Investment Bank (AIIB) zu werden. Europa zeigt großes Interesse an der von China vorgeschlagenen Bank.

Nachdem sich Großbritannien bereits letzte Woche als potenzielles Gründungsmitglied der AIIB beworben hatte, gaben am vergangenen Dienstag auch Deutschland, Frankreich und Italien bekannt, der neuen Bank beitreten zu wollen. Luxemburg hat seine Bewerbung laut dem luxemburgischen Finanzminister Pierre Gramegna am Mittwoch abgegeben.
Darüber hinaus haben auch Australien, Südkorea und Saudi Arabien in den vergangenen Tagen Interesse für die Teilnahme an der AIIB geäußert.

Obwohl die USA, die in der AIIB einen potenziellen Rivalen zur Weltbank mit Sitz in Washington sehen, großen Druck auf die Europäer ausüben, haben die größten Volkswirtschaften der Eurozone trotzdem ihre Bereitschaft für eine Beteiligung an der asiatischen 50-Milliarden-Dollar-Initiative bekundet.

Dies deutet nicht nur darauf hin, dass die AIIB eine vielversprechende Zukunft hat, sondern es zeigt auch, dass die von China vorgeschlagene Idee des gegenseitigen Nutzens und der allseitig vorteilhaften Zusammenarbeit, von den Europäern akzeptiert wurde.

Da die Zukunft der globalen Wirtschaft in Asien liege, biete der Ausbau seiner Infrastruktur enormes Potenzial und riesige Geschäftschancen für die ganze Welt, sagen Experten. Mit ihrer Teilnahme an der Bank haben sich die europäischen Staaten tatsächlich ihren eigenen Anteil am boomenden Investitionsmarkt in Asien gesichert.

„Mangelnde Investitionen in die Infrastruktur sind eine globale Herausforderung. In Asien, wie auch in Europa, gibt es einen umfangreichen Bedarf für derartige Investitionen. Höhere Investitionen in die Infrastruktur Asiens sind erwünscht und bieten darüber hinaus auch eine Chance für EU-Firmen“, sagte Mina Andreewa, Sprecher der Europäischen Kommission.

Darüber hinaus ist die AIIB, die auf Zusammenarbeit und Win-win basiert, weder ein Versuch zur Untergrabung multilateraler Institutionen wie der Weltbank noch ein Anruf zum Aufbau von globalen Machtstrukturen, die vor allem chinesischen Interessen dienen sollen. Die AIIB sollte stattdessen als eine Ergänzung zu dem bisherigen System der „Global Governance“ gesehen werden.

„Ich glaube nicht an diese groß aufgebauschte geopolitische Rhetorik über eine aufkeimende Rivalität zwischen einer in China ansässigen AIIB und einer in den USA ansässigen Weltbank. Wenn die Vereinigten Staaten tatsächlich so versessen auf die Weltbank und die Entwicklungshilfe sind, warum haben die verschiedenen US-Regierungen und Kongressmehrheiten der letzten Jahrzehnte nur so zögerlich zur Finanzierung der Weltbank beigetragen?“, sagte Erixon gegenüber der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua.

Vor diesem Hintergrund ist leicht zu verstehen, warum C. Fred Bergsten, leitender Wissenschaftler und Direktor emeritus des Washingtoner Peterson Institute for International Economics, sagte, dass die Vereinigten Staaten einen Fehler gemacht hätten, als sie einen Beitritt zur AIIB ablehnten.

Einundzwanzig Länder, inklusive China, Indien und Singapur, hatten im Oktober letzten Jahres in Beijing ein Memorandum über den Bau der Bank unterzeichnet.
Bisher haben sich mindestens 30 Länder dafür beworben, die Bank als Gründungsmitglieder gemeinsam aufzubauen. Die Bewerbungsfrist endet am 31. März.

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