Gericht erlaubt Fracking im Donbass

Das Verwaltungsgericht in Kiew hat das Verbot der ukrainischen Regierung, Fracking-Gas zu fördern, aufgehoben, berichten russische Medien.

Der niederländische Gasproduzent »Yuzgas« hat im Juli 2016 eine Ausschreibung zur Förderung von Schiefergas in der Ostukraine gewonnen. Vier Monate später verbot die ukrainische Regierung jedoch die Ausbeutung des riesigen Jusowskoe-Feldes, das eine Fläche von 7.783 Quadratkilometer hat und in dem geschätzt zwei bis vier Billionen Kubikmeter Schiefergas liegen. Es liegt zu fast 80 Prozent auf dem Gebiet der „Donezker Volksrepublik“ und zu etwas mehr als 20 Prozent in dem von der ukrainischen Regierung kontrollierten Territorium.

Das Gericht verpflichtete die Regierung, den Antrag von »Yuzgas« zu prüfen, was die Regierung durch das Verbot bisher umgangen hat. Das Gericht hielt auch fest, dass die Handlungen des Ministers für Energie- und Kohle-Industrie der Ukraine, Igor Nasalik, ungesetzlich waren.

Das niederländische Unternehmen ist nicht das erste, das an dem Objekt interessiert ist. Vor ihm hatte schon das  britisch-niederländische Unternehmen »Shell« die Absicht gehabt, das Vorkommen auszubeuten. Es hatte in die Exploration schon mehrere Millionen Dollar investiert, im Oktober 2015 jedoch vollständig verzichtet. Das Unternehmen hatte ein Abkommen für 50 Jahre mit der Ukraine im Januar 2013 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos unterzeichnet. Als Hauptgrund für ihr Aussteigen aus dem Projekt nannten sie „wirtschaftliche Unvernunft“.

Das sogenannte Schiefergas ist aufgrund zahlreicher Studien stark umstritten und viele Länder haben heute starke Vorbehalte gegen seine Förderung – auch der Donbass. Grund dafür sind die zahlreichen und nachhaltigen Schädigungen der Umwelt und gesundheitliche Schäden bei den in den Förderungsgebieten lebenden Menschen. Es wird daher auch »schmutziges Gas« genannt.

[Hanns-Martin Wietek/russland.news]

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