Nach dem unbefriedigenden Spiel der russischen Nationalmannschaft und dem frühen Ausscheiden bei der WM in Brasilien kochen die Diskussionen hoch, ob Cheftrainer Fabio Capello vielleicht besser gehen sollte. Er steht bis 2018 unter Vertrag. Es kursieren ungeheure Abfindungs-Summen, sollte die Zusammenarbeit vorzeitig aufgekündigt werden.
Da ist die Rede von 25 bis 45 Millionen Dollar. Hätte die Sbornaja die WM-Endrunde nicht erreicht, wären es „schlappe“ fünf Millionen gewesen, aber nun geht es um weit mehr „Kohle“. Das sind alles Spekulationen, denn keiner kennt die wahre Summe in dem bis zur nächsten Fußball-Weltmeisterschaft laufenden Vertrag mit dem italienischen Star-Fußballlehrer.
Don Fabio selbst äußert keinerlei Absichten, den Job an den Nagel zu hängen. Er warte aber auf eine Entscheidung des Russischen Fußballverbandes, sagte er nach dem letzten Gruppenspiel gegen Algerien. Offiziell wird Capello nicht in Frage gestellt. Verbandspräsident Nikolai Tolstych hat versichert, er solle Russlands Auswahl weiter führen – über die nächste EM-Qualifikation bis zur WM 2018 im eigenen Land.
Capello macht gerade Urlaub, wird mitgeteilt, und er ist nicht in Russland. Innerhalb der nächsten Wochen muss er aber einen Rechenschaftsbericht abgeben.
In der russischen Gesellschaft ist mittlerweile die Diskussion entbrannt, ob Capello noch zu tragen ist. Und das reicht von Fans über Kulturschaffende bis in die „hohe“ Politik. Wie immer ist einer der aktivsten Diskutanten der skandalöse Chef der Liberaldemokraten, Wladimir Schirinowski.
Zitat aus „Sowjetski Sport“: „Seine Arbeit analysieren und ihn bitten, selbst zurückzutreten. Aber er ist ja gierig, er schreibt kein Rücktrittsgesuch. Wunderbar, für umsonst sieben Millionen zu kassieren, die Mannschaft hat verloren, aber beim Lohn schlägt sich das nicht nieder. Räuber! Ihm ist alles egal!“
Schirinowski in seinem Element… Aber irgendwo subsummiert er die Kritik an Capello, dem es nicht gelungen ist, die russische Elf aus einer der leichtesten WM-Gruppen weiterzuführen. Dem Italiener weht eine steife Brise ins Gesicht in seinem Gastland. Wir werden die weitere Entwicklung in dieser Frage verfolgen. [sb/russland.RU]
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