Französische und schwedische Experten bestätigten Nowitschok in den Proben von Nawalny

Französische und schwedische Experten bestätigten Nowitschok in den Proben von Nawalny

Nach dem Bundeswehrlabor in München sollen ein französisches und ein schwedisches Speziallabor unabhängig voneinander ein Gift aus der Gruppe Nowitschok in den Proben des russischen Politikers Alexei Nawalny bestätigt haben, heißt es in einer Pressemitteilung der deutschen Bundesregierung. Berlin erklärte, dass es die Organisation für das Verbot chemischer (OVCW) in die Analyse von Proben einbezogen habe, und wiederholte seine Aufforderung an Russland, die Situation zu klären.

„Die Bundesregierung hat daher die Organisation für das Verbot Chemischer Waffen in die Analyse von Beweismitteln im Fall Nawalny einbezogen. … Die OVCW hat auf dieser Grundlage Proben von Herrn Nawalny entnommen und die nötigen Schritte eingeleitet, um diese durch Referenzlabore der OVCW untersuchen zu lassen.

Die Bundesregierung hat zudem mit Frankreich und Schweden weitere europäische Partner um eine unabhängige Überprüfung des deutschen Nachweises anhand erneuter Proben von Herrn Nawalny gebeten. Die Ergebnisse dieser Überprüfung durch Speziallabore in Frankreich und Schweden liegen nunmehr vor und bestätigen den deutschen Nachweis.

Unabhängig von den noch laufenden Untersuchungen der OVCW haben damit nun bereits drei Labore unabhängig voneinander den Nachweis eines Nervenkampstoffes aus der Nowitschok-Gruppe als Ursache der Vergiftung von Herrn Nawalny erbracht“, heißt es in der Pressemitteilung.

Berlin zufolge liegt damit ein „schwerwiegender Verstoß gegen das Chemiewaffenübereinkommen“ vor und fordert erneut, „dass sich Russland sich zu den Geschehnissen erklärt“. Zu weiteren Schritten stehe man „mit unseren europäischen Partnern in engem Austausch“.

Am 9. September hatte das deutsche Verteidigungsministerium bekannt gegeben, dass die Ergebnisse der Analyse von Proben von Nawalny an die OVCW übergeben  wurden. Die Bundesregierung habe keinen Grund gesehen, die Beweise direkt an Russland weiterzugeben. Die Ständige Vertretung Russlands bei der OVCW bezeichnete diesen Bericht als unwahr.

Deutschland geht davon aus, dass Nawalny mit Nowitschok vergiftet wurde. Der deutsche Geheimdienstchef Bruno Kahl sagte, das Gift sei härter als bisherige Formen. Russland bestreitet dies und weigert sich, ein Strafverfahren einzuleiten. Nawalny lag vom 20. August bis zum 7. September im Koma und ist wieder ansprechbar.

[hrsg/russland.NEWS]

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