Fehlen der WM 2018 die Stars?

Die einen haben sich gar nicht erst für die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland qualifiziert, die anderen haben sich pünktlich davor ernsthaft verletzt. Wenn die Pechsträhne unter den Elitefußballern nicht bald abreißt, drohen dem Turnier womöglich die Stars auszugehen. Eine Visite im Lazarett.

Kreuzbandriss, Kapselverletzung, Meniskusschaden oder Knochenbruch – die Liste der Möglichkeiten sich beim Fußballspielen nachhaltig zu ramponieren ist lang. Es mag als Trost erscheinen, dass nicht nur der wackere Wochendend- und Bolzplatzkicker von derlei Problemen geplagt ist, sondern auch die gestandenen Profis, mag ein wenig über die Wehwehchen hinwegtrösten. Unmittelbar vor einem Weltturnier kommt es bei denen allerdings einer Katastrophe gleich.

Glück im Unglück, wenn man so will, haben natürlich die, die durch ihre Leistung während der Qualifikationsrunde zur Fußball-Weltmeisterschaft 2018 von vorn herein signalisiert haben, dass ihnen die Ambition auf die Trophäe fehlt. Anders ist das Ausscheiden so namhafter Fußballnationen fast nicht mehr zu erklären. Italien, was ist nur mit den Azzurri los, dass sie sich von den Schweden die Chance auf ihren fünften Weltmeistertitel zu wahren, vereiteln ließen? Buffon, Immobile, De Rossi und wie sie alle heißen, irgendwie werden sie uns fehlen.

Spitzenfußballer mit Verletzungspech

Alexis Sanchez, der Filigrane und Kampfmaschine Arturo Vidal, einfach nicht dabei in Russland, weil sich die Chilenen zuerst von der FIFA verschaukelt fühlten, sich gegen Bolivien aber selbst zu dumm anstellten. Alle Europäer haben freilich jetzt wegen Hollands Blamage die Lacher auf ihrer Seite, andrerseits ist es um einen Arjen Robben bei einer WM auch wieder schade. Gareth Bale, die Galionsfigur einer neuen Spielergeneration seines Heimatlandes, wird fehlen, weil sich die Waliser von den Iren die Butter vom Brot nehmen ließen.

Andere dieser glänzenden Namen im Spitzenfußball wären zwar dabei, sind es voraussichtlich bis sicherlich aber dann doch wieder nicht. Allen voran der in Frankreich bei Paris St. Germain in Lohn und Brot stehende Zauberbrasilianer Neymar. Im Ligaspiel gegen Olympique Marseille hackte ihm Kollege Sarr die Beine weg, seitdem bewegt sich der 222-Millionen-Transfer nur noch im Rollstuhl vorwärts. Die Operation wegen eines Haarriss im äußeren Mittelfußknochen steht noch aus. „Ich rechne mit einer Pause von 2 bis 3 Monaten“, macht ihm der Arzt keinerlei Hoffnung auf einen WM-Einsatz.

Auch der Weltmeister Manuel Neuer, von Teamchef Jogi Löw fest auf der Torhüterposition für das Turnier gesetzt, laboriert an einer hartnäckigen Fußverletzung. Ob er die deutsche Mannschaft in Russland großartig unterstützen kann, stet vorerst noch in den Sternen. Nahtlos in der Riege der „So-gut-wie“-Ausfälle reiht sich der französische Flügelflitzer Kingsley Coman. Der Youngster kuriert momentan einem Syndesmosebandriss oberhalb des linken Sprunggelenks und fällt ebenfalls mehrere Wochen aus.

Aber wer weiß, vielleicht ist das ja die Chance, dass wir neue Helden feiern können. Dass junge Spieler den Fußball-Olymp erklimmen, dass neue Stars bei dieser WM geboren werden. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass ein Weltturnier einen Weltklassespieler ans Tageslicht bringt. Man denke nur an den, schließlich zum Weltfußballer gekrönten, Brasilianer Pelè, der bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1958 in Schweden debütierte und damit den Grundstein für eine spätere Legende legte.

[mb/russland.NEWS]

COMMENTS