Englische Fans grölen Nazi-Lieder in Wolgograd

Beim Debüt der englischen Fußballnationalmannschaft gegen Tunesien haben sich in den vollbesetzten Kneipen mitunter unschöne Szenen abgespielt. Britische Fans posierten mit dem im dritten Reich gebräuchlichen „Römischen Gruß“ und sangen antisemitische Lieder.

Im Internet kursiert ein Video, in dem Fans ein Lied über Tottenham singen, in dem Hitler und Auschwitz erwähnt werden. Der Fußballklub aus Tottenham leidet traditionell unter der jüdischen Diaspora von London, und einer ihrer Fan-Vereinigungen heißt „die Armee der Juden“. Die Männer mittleren Alters sangen zudem in der Öffentlichkeit antisemitische Lieder sowie andere Parolen mit Bezug auf den Nationalsozialismus.

In ihrer englischen Heimat wurden die Assoziationen Wolgograds, dem früheren Stalingrad, mit Auschwitz und Parolen von „Ruhm und Ehre“ unmittelbar nach bekanntwerden aufs schärfste kritisiert. „Solche Idioten sollten keinen Platz im Fußball haben“, kommentierte unter anderem ein Nutzer die Vorfälle und spricht damit für die meisten seiner Landsleute.

„Das beschämende Verhalten der Menschen in diesem Video spiegelt nicht den Wert der englischen Fußballfans wider, die die Nationalmannschaft in Russland unterstützen“, verurteilte ein Sprecher des englischen Fußballverbands das Verhalten und sagte, die Organisation kooperiere mit der britischen Polizei, die den Vorfall nun untersucht. Am Montag haben Vertreter des englischen Fußballverbandes gemeinsam mit Fans Kränze auf dem Mamajew-Hügel, dem Mahnmal und Wahrzeichen Wolgograds, niedergelegt.

Auch der Exekutivdirektor der Organisation „Fußball gegen Rassismus in Europa“ (FARE), Piara Povar, äußerte sich empört über dieses Video. „Diese Art von Verhalten zeigt absolute Ignoranz und Unsensibilitätt gegenüber der Geschichte, dafür kann man in Übereinstimmung mit dem russischen Gesetz zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte er.

Der Barkeeper des Lokals, in dem das Video aufgenommen wurde, kommentierte die Situation folgendermaßen: „Die Leute wissen nicht, was sie tun. Das sind ihre Ansichten, wir können sie nicht ändern. das kann in jeder Kneipe oder auf der Straße passieren, wir können es nicht beinflussen.“

[mb/russland.NEWS]

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